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Trassenbau Bäume fallen für Bahn nach Buckau

Für den Trassenbau zwischen Leipziger und Schönebecker Straße werden in Magdeburg 51 Bäume gefällt.

Von Rainer Schweingel 16.02.2017, 00:01

Magdeburg l Die Arbeiten sollen bis Anfang März andauern und werden den Allee-Charakter der Raiffeisenstraße entscheidend verändern. Um die künftige Trasse in Richtung Buckau bauen zu können, muss Platz geschaffen werden. Das erfolgt auf der Südseite der Raiffeisenstraße. Dort müssen deshalb für die Gleise nahezu alle Bäume gefällt und sogar die Grenze des Südfriedhofs verschoben werden, teilten die Verkehrsbetriebe mit. Betroffen sind insgesamt 51 Bäume auf der Friedhofsseite. Die Bäume auf der anderen Straßenseite bleiben erhalten, sagte MVB-Sprecher Tim Stein. Auf der Friedhofsseite wird neben den Gleisen auch Raum für einen Fuß- und Radweg geschaffen.

Diese Maßnahmen sind allerdings nur Vorbereitungen für den eigentlichen Bau. Er soll nach Angaben der Verkehrsbetriebe im Herbst beginnen und Ende 2019 beendet sein. Bei dem Neubau handelt es sich um den siebenten Bauabschnitt der sogenannten Süd-West-Tangente der Nord-Süd-Verbindung. Mit diesem letzten Teilstück soll es dann nach Fertigstellung eine durchgängige Verbindung vom Europaring über den Westring und die Wiener Straße bis nach Buckau zur Schönebecker Straße geben. Die Straßenbahnen sollen künftig die Buslinien 52 und 54 ersetzen und umsteigefreie Verbindungen zwischen den Stadtteilen Buckau, Leipziger Straße, Sudenburg und Stadtfeld in die Innenstadt schaffen, sagte Stein weiter. Es entstehen vier neue Haltestellen. Am S-Bahnhof Buckau wird ein Stopp mit Übergang zur Eisenbahn geschaffen.

Die Trasse durch die Raiffeisenstraße war ebenso wie andere Streckenabschnitte in den vergangenen Jahren auch von Protesten begleitet worden. Vor allem Anwohner hatten immer wieder die Sinnhaftigkeit der Baumaßnahmen durch die Wiener Straße und die Raiffeisenstraße bezweifelt. Die MVB hingegen argumentierten mit Wirtschaftlichkeitsgutachten. Mittlerweile ist der Bau in der Wiener Straße vorangeschritten. Knackpunkt hier ist im Moment die Kreuzung am Südring. Dort entsteht ein Gleisviereck, das ein Abbiegen der Bahnen in alle Richtungen ermöglichen soll. Allerdings liegt man hier im Zeitverzug und hofft, bis zum 1. April zumindest die Durchfahrt vom Südring Richtung Stadtmitte und umgekehrt ermöglichen zu können. Diese Strecke ist die Umleitung für die Bahnen, wenn ab 1. April die Tunnelbaustelle am Bahnhof wieder gesperrt wird.

Für den Bau in der Raiffeisenstraße versprechen die MVB umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen. So sollen 127 neue Bäume gepflanzt werden. 83 davon in der Raiffeisenstraße und der Warschauer Straße. Tim Stein: „Mit den Neupflanzungen soll die Baumallee nach Ende des Trassenbaus wieder hergestellt werden.“ Alle neuen Bäume sollen einen Stamm-umfang von 16 bis 25 Zentimetern haben Weitere 44 Bäume werden als Ausgleich in Rothensee gepflanzt.

Die Aktion ab heute führt noch zu einem anderen Problem: Weil wegen der Bauarbeiten Parkplätze wegfallen, wird die Stellplatzsuche ab heute in dem Gebiet noch schwieriger.