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Trockenheit Magdeburger Stadtgrün leidet unter Hitze

Annekatrin Barth vom Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg erklärt, was Pflanzen jetzt brauchen und wie Bürger helfen können.

Von Rainer Schweingel 07.07.2018, 01:01

Magdeburg l Die Ferienkinder dürfte sie freuen, die Stadtgärtner ärgert sie: Die wochenlange Trockenheit inklusive Hitze hat auch in Magdeburg ihre Spuren hinterlassen. Im Gespräch berichtet Annekatrin Barth vom Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe, wie es derzeit ums Stadtgrün bestellt ist.

Angesichts der Trockenheit: Wie steht es um Magdeburgs öffentliches Grün?
Annekatrin Barth:
Das Grün der Landeshauptstadt Magdeburg leidet derzeit sehr unter der anhaltenden Trockenheit. Neben den auffällig verdörrten Wiesen und Rasenflächen in den Grün- und Parkanlagen und auf den Friedhöfen leiden vor allem unsere Jung- und Straßenbäume, aber auch Stauden- und Wechselbepflanzungsbeete unter dem fehlenden Niederschlag. Vor allem betroffen sind sonnenexponierte und gleichzeitig windanfällige Ortslagen. Die Trockenheit bereitet den Pflanzen Stress, so dass sie anfälliger für Folgeschädiger wie beispielsweise Pilze oder Insekten werden. Die mitteleuropäische Vegetation ist nicht an solche extremen und vor allem anhaltenden Trockenperioden angepasst. Bäume, Gehölze, Stauden und Wechselbepflanzung benötigen dieser Tage schlicht extra Wasser, um die Trockenheit unbeschadet zu überstehen.

Welche besonderen Maßnahmen ergreift die Stadt bei der Pflege?
Momentan liegt unser Fokus auf der Schadensbegrenzung durch Wässerung des besonders gefährdeten Grüns. So werden unter anderen mit vier Traktoren mit Wasserfass und einem Lkw vor allem Jungbäume mit dem dringend benötigten Nass versorgt. Auch Stauden und Beete mit Wechselbepflanzung werden dieser Tage durch unsere Gärtnerinnen und Gärtner extra bewässert.

Wie können Bürger bei der Pflege des Stadtgrüns helfen?
Momentan liegt unser Fokus auf der Schadensbegrenzung durch Wässerung des besonders gefährdeten Grüns. So werden unter anderen mit vier Traktoren mit Wasserfass und einem Lkw vor allem Jungbäume mit dem dringend benötigten Nass versorgt. Auch Stauden und Beete mit Wechselbepflanzung werden dieser Tage durch unsere Gärtnerinnen und Gärtner extra bewässert. Dem Magdeburger Grün ist bereits sehr geholfen, wenn sich Bürger in den Park- und Grünanlagen aufmerksam bewegen und bis zu den nächsten ergiebigen Niederschlägen auf die Nutzung der Grillwiesen verzichten. Vor allem sollten brennende oder glühende Gegenstände nicht achtlos in die Grünanlagen geworfen werden. Aufgrund der Trockenheit geht unter anderem von widerrechtlich abgestellten Fahrzeugen auf ausgedörrten Wiesen eine erhöhte Brandgefahr aus, die es einzudämmen gilt.

Wer zupacken will, was kann der tun?
Wer allerdings aktiv werden möchte, kann einem Jung- oder Straßenbaum vor der eigenen Haustür mit einem Eimer Wasser sicher einen kleinen Gefallen tun und die Stadtgärtner etwas unterstützen. Es kann also jeder mit kleinen Maßnahmen helfen, das Grün weitestgehend unbeschadet durch die Trockenperiode zu begleiten.

Bei der Wärme heizt sich auch die Stadt schnell auf. Früher gab es mal Sprengwagen, die Straßen gezielt abspritzten und unter anderem Staub beseitigten. Warum gibt es diese Wagen bzw. die Methode nicht mehr?
Fahrzeuge aus DDR-Zeiten waren bis Anfang/Mitte der 1990er Jahre in Betrieb. Sie reinigten – nicht nur im Sommer – unter anderem die Gosse zwischen Bordstein und Fahrbahn und kühlten ausschließlich an heißen Tagen den Fahrbahnasphalt auf Brücken, um Spurrinnen zu vermeiden. Auch heute setzt der Städtische Abfallwirtschaftsbetrieb ganzjährig – außer bei Minustemperaturen – Kehrmaschinen ein, die das Kehrgut anfeuchten.