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Überwachungskamera Kein Wolf mehr in Magdeburg in Sicht

Anfang 2019 streifte ein Wolf durch Magdeburg-Buckau. Doch die Bilder einer Überwachungskamera zeigen: nichts. Das Tier ist verschwunden.

Von Karolin Aertel 27.03.2019, 00:01

Magdeburg l Es war ein kurzer Gastauftritt, den ein Wolf Ende Januar 2019 in Magdeburg-Buckau hatte. In den Morgenstunden war das Tier im Wohngebiet „Am Wasserwerk“ gesehen worden. Eine Anwohnerin filmte derzeit, wie der Wolf an ihrem Gartenzaun umherschlich.

Das Video kursierte daraufhin im Netz, sorgte für Aufsehen und führte im Nachgang zur Installation zweier Kameras durch das Wolfskompetenzzentrum Sachsen-Anhalt. Mitarbeiter des Zentrums sicherten, in der Hoffnung genetisches Material zu finden und das Tier einem Rudel zuordnen zu können, auch Spuren. Erfolglos.

Hätte der Wolf oder einer seiner Artgenossen noch einmal einen Streifzug zum Gartenzaun gemacht, hätten es die Kameras im Bild festgehalten. Mit einem Bewegungsmelder ausgestattet, sind sechs Wochen lang, sobald sich etwas vor den Kameras tat, jeweils fünf Fotos gemacht worden. Mehr als 3000 Aufnahmen kamen so zustande. Allesamt wurden durch Mitarbeiter des Kompetenzzentrums gesichtet und ausgewertet, erklärt Biologin Antje Weber. Es „posierten“ Wildschweine, Rehe, Hasen, zahlreiche Hunde und gar ein Fuchs. Doch der „Shootingsstar“ war nicht dabei – kein Wolf lief vor die Linse.

Am 19. März 2019 sind die Kameras nun abgenommen worden. Im Stadtgebiet Magdeburg sei es seit Isegrims Auftritt in Buckau zu keiner weiteren Sichtung eines Wolfes gekommen, erklärt Antje Weber. Auch Jäger der AG Wildtiere, die ebenfalls in ihren Revieren Kameras aufgebaut haben und mit denen das Kompetenzzentrum eng zusammenarbeitet, meldeten bisher keine weitere Begegnung.

Lediglich im Bereich der Frohser Berge wurde der Fund eines Rehkadavers, der einen Wolfsriss vermuten lässt, angegeben. Hundertprozentig sicher könne man sich allerdings nicht sein. Für einen genetischen Abgleich war der Kadaver bereits zu alt. Es sei aber anzunehmen, dass es sich, ebenso wie bei dem in Buckau gesichteten Tier, um einen Jungwolf handelt, der sein Rudel verlassen hat und nun auf der Suche nach einem Revier umherstreift.