1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Verdi zieht in Madeburg ins alte "Rund"

UmbauVerdi zieht in Madeburg ins alte "Rund"

In die Räume der ehemaligen Disko "Rund" in der Leiterstraße in Magdeburg zieht die Gewerkschaft Verdi. Der Umbau läuft.

Von Stefan Harter 19.09.2017, 01:01

Magdeburg l Seit einigen Tagen stehen schon die Gerüste am Eingangsgebäude zur Leiterstraße in Magdeburg, die Terrasse der Cocktailbar „One“ ist von ihnen in Beschlag genommen. Doch was wird dort gebaut?

Auf Volksstimme-Nachfrage klärt die Eigentümerin, die Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg (Wobau), auf: Die Räume der ehemaligen Diskothek „Rund“ in der Leiterstraße 1, Ecke Otto-von-Guericke-Straße, werden derzeit zum neuen Sitz der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi), Bezirk Sachsen-Anhalt Nord, ausgebaut.

Die Gewerkschaft, die derzeit noch am anderen Ende der Leiterstraße auf dem Breiten Weg zu finden ist, hat dort eine Fläche von 1130 Quadratmetern angemietet. Sie zieht in die frühere „Jugendtanzgaststätte“, wie das 1988 eröffnete und bis zur Wendezeit geöffnete „Rund“ offiziell hieß.

Voraussichtlich im Januar 2018 sollen die neuen Büros sowie Schulungs- und Tagungsräume über der Cocktailbar und der Sportsbar „The Fan“ am Eingang der Leiterstraße bezogen werden. „Die Geschäftsführung von Verdi war auf der Suche nach einem modernen, zentrums- und bürgernahen Standort. Den konnten wir anbieten und freuen uns, die Gewerkschaft als neuen Mieter begrüßen zu können“, erklärt Peter Lackner, Geschäftsführer des kommunalen Wohnungsunternehmens.

Derzeit laufen die Umbauarbeiten auf Hochtouren. „Die eigentlich auf dem Papier schwerlich für Büros zu nutzende leerstehende Rohbaufläche der ehemaligen Disko wird ganz auf die Bedürfnisse der künftigen Nutzer zugeschnitten“, beschreibt René Weimann, Leiter des Gewerbemanagements.

Um zum Beispiel die innenliegenden Büroflächen abseits der Fensterfronten mit Tageslicht zu versorgen, werden eigens durch spezielle Konstruktionen und Dachöffnungen drei Lichthöfe geschaffen. „Diese ermöglichen eine ‚natürliche Belichtung‘“, erklärt Weimann. Als eine der besonderen Herausforderungen in der Umsetzung erwies sich bisher u. a. das Einbringen von zusätzlichen Stahlträgern, Umbauten an der großflächigen Glasfassade und die Erneuerung des Brandschutzes.

Das erste Konzept für die Umgestaltung des alten „Rund“ wurde gemeinsam mit der an der Ideenfindung beteiligten Architektin Anja Schulze bereits im Juli 2016 erstellt. Mit der Umsetzung und der Ausarbeitung der Ausführungsplanung wurde das mit Großprojekten vertraute Magdeburger Büro „brezinski.ruschak architekten“ beauftragt.

„Mit der Neuvermietung wird die Geschäftsstraße im Herzen Magdeburgs auch als Adresse für Beratung und Service gestärkt“, glaubt Wobau-Chef Peter Lackner. Neben künftig Verdi sind dort auch das Bürgerbüro Mitte, die Landeszentrale für politische Bildung oder die Beratungsstelle für Prävention im Alter (PiA) zu finden.

Seit Anfang der 1980er Jahre war die Leiterstraße, die den Krieg relativ unbeschadet überstanden hatte, nach sozialistischen Vorstellungen komplett umgebaut worden. Der Rat der Stadt Magdeburg hatte sich viel vorgenommen, Hunderte Wohnungen, mehrere Gaststätten, Geschäfte und Kultureinrichtungen entstanden. Dann kam die Wende und eine Reihe der Neubauten verschwanden wieder, wie das Kabarett „Kugelblitze“. Die Jugendtanzgaststätte „Rund“ wurde dann ab 1997 umgebaut.