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Umbaupläne Vom "Sorgenkind" zum Foyer mit Portier

Das Magdeburger Hochhaus Ziolkowskistraße 22 zeigt sich mit der sanierten Südfassade bereits von seiner besten Seite.

Von Stefan Harter 26.02.2017, 06:00

Magdeburg l Hell und modern sieht sie aus, die neue Fassade des alten Sechzehngeschossers, die seit einigen Tagen gerüstlos anzuschauen ist. Sie gibt einen Vorgeschmack darauf, wie das bisherige „Sorgenkind“ des Stadtteils zukünftig aussehen wird.
Eigentümerin ist eine Firma aus Berlin, die das DDR-Hochhaus 2013 bei einer Versteigerung erworben hatte und bislang noch nicht öffentlich in Erscheinung getreten war. Ein Architektenbüro wirbt jedoch auf seiner Internetseite mit der Sanierung der Ziolkowskistraße 22 als aktuellem Projekt. Auf Volksstimme-Anfrage spricht Architekt Raimund Binder nun erstmals über die Umbaupläne.
Demnach werden mehrere Millionen Euro investiert, um das Gebäude komplett zu entkernen und anschließend technisch, statisch sowie energetisch auf den neuesten Stand zu bringen. Alle Fenster werden ausgetauscht, die Fassade wird nach den neuesten Energieverordnungen mineralisch gedämmt. Ein neues Fluchttreppenhaus wird angebaut, um die Fluchtwege aktuellen Anforderungen anzupassen. Zwei neue Tüv-geprüfte Aufzüge sind eingebaut worden. Eine große Freitreppe wird zum neuen Foyer führen, in dem ein Portier Bewohner und Besucher empfangen wird. Gestalterisch wird dieses durch die Entfernung von störenden Wänden vergrößert und mit einem neuen Lichtkonzept hell und freundlich umgebaut.
Die 134 Wohnungen werden mit neuen Bädern, Küchen, Fußböden, Heizungen und Strominstallationen ausgestattet. Zum Teil werden sie mit barrierefreien Zugängen und größeren Bädern für altersgerechtes Wohnen umgebaut. „Wir hoffen, dass die aufwendige Sanierung ein positives Signal für die Umgebung setzt. Die Eigentümerin glaubt an die positive Bevölkerungsentwicklung der Stadt und möchte moderne Wohnungen für Familien, Studenten und Senioren bereitstellen“, erklärt Binder.
Die Mieten könnten erst kalkuliert werden, wenn die Investitionskosten feststehen. „Jedoch ist sicher verständlich, dass sich die Eigentümerin gerne am oberen Mietspiegel der Gegend orientieren möchte, um die hohen Investitionskosten in den kommenden zwanzig Jahren auszugleichen“, sagt der Architekt. Die Sanierung werde wohl bis Ende des Jahres dauern, so dass Anfang 2018 der Bezug beginnen kann.