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Umzug verschobenStreit um Küche im Magdeburger THW-Neubau

Der Umzug des Technischen Hilfswerkes (THW) in Magdeburg ist verschoben worden. Grund ist der Streit um den Einbau einer Küche.

Von Marco Papritz 21.10.2018, 01:01

Magdeburg l Sprichwörtlich auf gepackten Koffern haben die ehrenamtlichen Mitglieder des THW in diesen Tagen in ihrem Domizil an der früheren Enckekaserne in Magdeburg gesessen und finale Absprachen zum Umzug an die Leipziger Chaussee getroffen. „Doch kurzfristig mussten wir den auf unbestimmte Zeit verschieben, worüber wir nicht glücklich sind“, so der Ortsbeauftragte des THW in Magdeburg, Falk Lepie, gegenüber der Volksstimme.

Grund dafür ist der Einbau einer Küche in die moderne Einsatzzentrale, der noch aussteht. Und in Kürze auch nicht vorgenommen werden kann. „Bis auf den Küchenbereich können wir den Bau planmäßig im November 2018 fertigstellen. Plötzlich sahen wir uns aber mit veränderten Ansprüchen des THW konfrontiert, was die Einrichtung des Küchenbereichs angeht“, so Günther Frey von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), die Eigentümer des neuen Baus wird. In diesen werden über 2,5 Millionen Euro investiert.

Hintergrund: Geplant war eine „kleine“ Küche, die einfach ausgedrückt auf das Aufwärmen von Speisen ausgelegt ist. Gewünscht wird eine Ausstattung, die auch das Kochen ermöglicht. Und zwar in einer gewissen Größenordnung. „Wir sind immer davon ausgegangen, dass es eine Küche wird, mit der wir uns selbst versorgen können“, so Lepie.

Für die größere Variante sind aber andere bauliche Voraussetzungen nötig als für die kleinere Variante. Zudem bedarf es eines Prüfverfahrens, ob das machbar ist, sowie eine entsprechende Genehmigung.

Das Gebäude könne auf die neue Küchengröße „in kurzer Zeit“ umgerüstet werden, so Günther Frey. Jedoch klemmt es an einer schnellen Finanzierung. Eine Entwurfsplanung werde erstellt und die Kostenerhöhung bei der entsprechenden Stelle beantragt, damit das Geld in den Haushalt eingestellt werden kann, so Frey. Die dafür benötigten Unterlagen werden im November zwar eingereicht, offen ist, wann die Genehmigung erfolgt.

Mit der neuen Zentrale soll das THW aus einem dichtbewohnten Stadtteil herausgeholt werden, um das Ausrücken im Einsatzfall zu erleichtern, sowie mehr Platz für Mitarbeiter und Technik schaffen. Das Vorhaben zieht sich allerdings seit Jahren hin, während der Bau in Stadtfeld-West zusehends nicht mehr den Ansprüchen genügt.

Bereits 2014 erfolgte die baufachliche Genehmigung für die Leipziger Chaussee. Der alte Standort war um 1900 entstanden und wurde seit 1944 vom THW genutzt. Die Bima hat das Gebäude in einer Liste nur noch als „mäßig nutzbar“ ausgewiesen.

Da die Planung der Einsatzzentrale bereits Jahre zurückliegt und der vom THW benötigte Platz wegen des zwischenzeitlichen Anstiegs der Mitarbeiterzahl auf 130 sowie die fortgeschrittene Erweiterung der Einsatztechnik am Standort nicht ausreicht, wird eine Vergrößerung des Areals angestrebt. Dies soll über eine Änderung des Bebaungsplanes „Leipziger Chaussee/ südlich Karl-Liebknecht-Siedlung“ ermöglicht werden.

„Stand jetzt bekommen wir nach dem Umzug nicht alle Fahrzeuge unter. Zudem fehlt Lagerplatz“, so Lepie. Auch halte der bis zum Frühjahr 2018 selbst auferlegte Aufnahmestopp neuer Mitglieder nach wie vor an, „was uns für die Betroffenen sehr leid tut. Doch die räumlichen Kapazitäten reichen nicht aus.“