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Vandalismus Käferfallen werden zerstört

Im Nordosten Magdeburgs sind Lockfallen für den Asiatischen Laubholzbockkäfer mutwillig zerstört worden.

Von Stefan Harter 12.10.2016, 01:01

Magdeburg l Eine der Lockstofffallen für den Asiatischen Laubholzbockkäfer (ALB), die überall in der Quarantänezone im Nordosten Magdeburgs in den Bäumen hängen, lag am Montag neben dem August-Bebel-Damm.

Ob sie Opfer blinder Zerstörungswut oder gezielt von frustrierten Anwohnern ob der wiederholten Baumfällungen demoliert wurde, ist nicht bekannt.

Laut Dr. Ursel Sperling, „Käferbeauftragte“ bei der zuständigen Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG), ist es aber kein Einzelfall. „Das passiert leider immer mal wieder“, sagt sie auf Volksstimme-Anfrage. Bei Kosten pro Stück von 200 Euro sei das schon ärgerlich.

Von 210 im Frühjahr aufgehängten Fallen wurden bereits mindestens 15 zerstört. Bis Ende Oktober werden die schwarzen Pappgebilde noch in den Bäumen hängen, wie Ursel Sperling weiter erklärt. Über den Winter werden sie abgenommen, weil dann die Flugzeit des Schädlings bis zum nächsten Frühjahr beendet ist.

In den Pheromonfallen ist ein synthetischer Cocktail aus sieben verschiedenen Düften, der eine besondere Lockwirkung auf unbefruchtete Käferweibchen haben soll. Wenn diese versuchen, an den glatten Wänden zu landen, können sie sich nicht halten und stürzen in den weißen Topf an der Unterseite in eine konzentrierte Kochsalzlösung.

Wöchentlich werden die Fallen kontrolliert, geleert und regelmäßig mit neuen Pheromonen bestückt. Wurde ein Käfer darin entdeckt, bedeutet das, dass im Radius von 100 Metern ein befallener Baum sein muss.