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Verkehr Anwohner fordern in Magdeburg mehr Parkplätze

Bewohner der Försterstraße in Magdeburg fordern mehr Platz zum Parken. Doch es scheitert an wenigen Zentimetern.

Von Marco Papritz 06.04.2017, 13:41

Magdeburg l Die Besuche des Ordnungsamtes Magdeburg an der Försterstraße reißen nicht ab. Bewohner drängen weiter darauf, dass die Westseite der Straße für das Gehwegparken freigegeben wird. Die Anwohner weichen auf den Gehweg aus, da es schlicht an Stellplätzen in dem dicht bewohnten Wohngebiet fehlt.

Bei der Stadt fanden sie kein Gehör, dass das dort geltende Parkverbot aufgehoben wird. „Schlimmer noch, die Kontrollen des Ordnungsamtes gehen munter weiter. Über Jahre wurde das Gehwegparken praktiziert, nun wird es geahndet“, so Stefan Jaschinski. Er machte auf das Problem aufmerksam und schlug auch den Weg zum Beigeordneten Dieter Scheidemann, zuständig für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr, ein. Sein Wunsch nach einem Vor-Ort-Termin blieb bislang unbeantwortet. In einem Schreiben hieß es, dass die Situation geprüft werde.

Zuvor war von der Stadt Magdeburg zu erfahren, dass es für eine Freigabe der Westseite der Straße zum Parken schlicht an fünf Zentimetern scheitere: Ab der Einmündung Gaußstraße seien auf der westlichen Fahrbahnseite am Friedhof die Bordhöhen mit 14 Zentimetern zu hoch für das Gehwegparken. Genehmigungsfähig sei Gehwegparken in Einzelbereichen bis zu einer Bordhöhe von maximal neun Zentimetern.

Im Straßenabschnitt davor ist der Gehweg zum Parken zu schmal. Dem hält Stefan Jaschinski entgegen, dass die ermittelte Höhe des Bordes nicht vorliegen würde. „In einigen Bereichen ist sie geringer. Insgesamt sollte der Gehweg ‚angefasst‘ werden, um den Zustand zu verbessern. Dann könnten die Voraussetzungen geschaffen werden für das Gehwegparken.“

Was die Lage an der Försterstraße so zuspitzt, ist die Tatsache, dass die Anwohner mit Mitarbeitern von Unternehmen aus dem Umfeld sowie Kleingärtnern um die vorhandenen Stellplätze konkurrieren. Der Parkplatz des Südfriedhofes kann nur maximal zwei Stunden genutzt werden, da dieser primär für die Friedhofsbesucher gedacht ist.

Im Zeitraum vom 1. September bis zum 24. Oktober 2016 fanden 16 Kontrollen durch Mitarbeiter des Ordnungsamtes statt, die dabei 121 Falschparker mit Verwarngeldern belegt haben. Vom 24. Oktober bis zum 15. März 2017 gab es weitere 260 Erfassungen, war vom Stadtsprecher Michael Reif zu erfahren. 98 davon wurden auf dem Friedhofsparkplatz und 149 auf besagtem Gehweg festgestellt.

Stefan Jaschinski wundert sich darüber nicht: „Ja was sollen wir denn machen? Wenn in der Raiffeisenstraße mit dem Bau der neuen Straßenbahntrasse begonnen wird, spitzt sich die Parkplatzsituation mit dem Wegfall der dortigen Parkplätze noch weiter zu. Das Ordnungsamt dürfte es freuen ...“ Aufgeben wolle er nicht, „denn die Lösung mit der Gehwegfreigabe zum halbseitigen Parken ist doch so einfach.“ Er hofft, bei den Mitgliedern des Stadtrates für das Anliegen der Anwohner Gehör zu finden. „Denn das Parkplatzproblem ist ein Bürgerproblem.“