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Verkehr „Berliner Kissen“ bremsen Autofahrer aus

Die Einfahrten zu Magdeburgs Hasselbachplatz werden mit "Berliner Kissen" ausgestattet. Damit sollen Autofahrer ausgebremst werden.

Von Stefan Harter 04.11.2020, 00:01

Magdeburg l „Weniger rasen, mehr Sicherheit“ – unter diesem Slogan hatte die SPD-Fraktion im Stadtrat bereits im vergangenen Jahr beantragt, dass an den Zufahrten zum Kreisverkehr am Hasselbachplatz Bremsschwellen installiert werden. Autofahrer sollen dadurch an einer zu schnellen Einfahrt gehindert werden.

In einer aktuellen Information für den Stadtrat hat Magdeburgs Verkehrsbeigeordneter Dieter Scheidemann jetzt angekündigt, dass an vier Stellen entsprechende Maßnahmen getroffen werden sollen. Dazu sollen sogenannte „Berliner Kissen“ zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um Erhöhungen aus Kunststoff, die ohne größeren baulichen Aufwand installiert werden können. Nach Angaben von Scheidemann sollen diese voraussichtlich Anfang 2021 eingerichtet werden.

Er stellt weiter klar, dass es sich bei der Aktion um einen Modellversuch handelt, bei dem die Wirksamkeit der „Berliner Kissen“ getestet werden soll. „Wir sehen damit eine sehr gute und preiswerte Chance, den Bürgern Möglichkeiten einzuräumen, innerhalb eines Testjahres Meinungen, Erfahrungen und eventuelle Veränderungsvorschläge einzubringen“, erklärt er. Kommen die „Bremskissen“ gut an, soll entschieden werden, ob eine qualitativ hochwertige Pflasterlösung noch notwendig ist.

Auf ihre Eignung geprüft wurden fünf Standorte, die im ursprünglichen Ratsantrag genannt worden waren. So können auf dem Breiten Weg in Höhe Keplerstraße und Einsteinstraße „Kissen“ installiert werden. Zwei weitere sollen auf der Otto-von-Guericke-Straße vor der Einmündung Einsteinstraße sowie in der Sternstraße in Höhe Bölschestraße eingerichtet werden. Einzig der vorgeschlagene Standort an der Einmündung Geißlerstraße sei aufgrund der geringen Breite der Fahrbahnen in diesem Bereich nicht möglich, erklärt der Beigeordnete. Dies sei das Ergebnis einer Abstimmung zwischen Stadtplanungsamt, Tiefbauamt und Denkmalschutzbehörde.

Den Vorschlag, zudem noch Tempo 20 einzuführen, lehnt die Verwaltung jedoch ab. Im Breiten Weg und der Guerickestraße gilt bereits Tempo 30, in der Sternstraße ist es Tempo 50. „Verkehrsrechtliche Gründe, die Geschwindigkeit zu verringern, liegen nicht vor“, sagt Dieter Scheidemann. Die „Kissen“ seien so herzustellen, dass sie „mit der jetzt zulässigen Geschwindigkeit gefahrlos befahren werden können“.