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Verkehr Magdeburg bremst Linksabbieger aus

Sperrungen nerven Anwohner in Magdeburg-Buckau. Die Situation ist wegen des hohen Verkehrsaufkommens angespannt. Und wird es bleiben.

Von Marco Papritz 14.03.2019, 00:01

Magdeburg l Das Vorhaben der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB), im Zuge des Großprojekts 2. Nord-Süd-Verbindung eine Straßenbahnverbindung zwischen den Hauptverkehrsachsen Schönebecker Straße und Leipziger Straße zu schaffen, bestimmt das Verkehrsgeschehen in den Wohngebieten im Bereich zwischen Warschauer Straße und Thiemstraße sowie Erich-Weinert-Straße und Raiffeisenstraße. Anwohner berichten von Problemen, angesichts überlasteter Straßen die eigene Wohnung zu erreichen bzw. mit dem Auto das Wohngebiet zu verlassen.

Dabei laufen derzeit gerade einmal die Bauvorbereitungen wie Umverlegung von Leitungen der Städtischen Werke Magdeburg (SWM). Der Gleisbau folgt erst später. Die erhoffte Entspannung etwa in Form von Linksabbiegespuren in der Erich-Weinert-Straße und der Schönebecker Straße, wie sie Leser wie Jörg Ruback anregen, wird es nicht geben. Dies ist auf Volksstimme-Nachfrage bei der Verwaltung zu erfahren.

Die Freie Straße wird für Linksabbieger von der Erich-Weinert-Straße aus nicht geöffnet. Als Grund nennt Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra die geringe Fahrbahnbreite und die fehlende separate Linksabbiegespur in diesem Bereich. Hier würde „jeder Vorfahrt gewährende Linksabbieger den darauffolgenden Verkehr erheblich blockieren. Das heißt, dass es zu erheblichen Stauerscheinungen auf der Erich-Weinert-Straße kommen würde“.

Dies wäre auch der Fall, wenn eine Ampel den Verkehrsfluss regeln würde. Kinszorra: „Dass dies so ist, konnte beim Umbau des Knotens 2018 beobachtet werden. Dort staute sich der Verkehr aufgrund dieser Ampel in den Stoßzeiten bis zur Kreuzung Steubenallee / Planckstraße.“

„Das Linksabbiegen von der Schönebecker Straße aus Richtung Schönebeck kommend in die Erich-Weinert-Straße kann mit der jetzigen Ampelanlage nicht realisiert werden“, beantwortet Kerstin Kinszorra einen Leserhinweis. Die Ampel müsste dafür umgebaut werden, was zur Folge hätte, „dass es nach dem Umbau einen zusätzlichen Umlauf für diese Kreuzung geben würde. Dieser hätte dann wieder ein erhöhtes Stauaufkommen auf der Erich-Weinert-Straße und der Steubenallee zur Folge“.

Ein weiterer Knackpunkt: Ab Sonnabend kann kein Verkehr aus der Schönebecker Straße und der Warschauer Straße auf diesen Kreuzungspunkt zufahren. „Es sind lediglich die Anlieger der Wohngebiete im Bereich der Bleckenburgstraße und der Coquistraße / Karl-Schmidt-Straße / Porsestraße, welche diese Kreuzung anfahren können.“

War bislang in der Schönebecker Straße für mehrere Wochen die Fahrspur stadtauswärts im Bereich zwischen Warschauer Straße und Thiemstraße gesperrt, greift am Sonnabend eine Sperrung in entgegengesetzter Richtung. Konkret: Buckaus Hauptverkehrsader ist ab der Thiemstraße komplett gesperrt. Und zwar bis zum Jahresende 2019.

Die Umleitung führt Fahrzeuge bis zu einer Höhe von 3,90 Meter aus Richtung Schönebeck kommend über den Schanzenweg und die Dodendorfer Straße. Fahrzeuge über 3,90 Meter Höhe werden in Salbke über die Faulmannstraße und die Leipziger Straße umgeleitet. Der Verkehr stadtauswärts hingegen wird über das Baufeld geführt.

Im Vorfeld der Baumaßnahmen seien die angesprochenen Punkte „umfassend zwischen der Straßenverkehrsbehörde und der Polizei beraten“ worden, und es wurde sich für die jetzige Verkehrsführung entschieden. Kerstin Kinszorra: „Die beschilderte Umleitung nimmt den Verkehr auf und es kommt zu wenigen Stauerscheinungen auf der ausgewiesenen Umleitungsstrecke.“

Für Bewohner des Gebiets im Bereich zwischen Warschauer Straße und Thiemstraße waren bislang jene Autofahrer ein Ärgernis, die über die Porse-, Coqui- und Karl-Schmidt-Straße die Sperrung des Abschnitts in der Schönebecker Straße zwischen Warschauer Straße und Thiemstraße umgingen und sich abseits der ausgewiesenen Umleitungsstrecke (Warschauer Straße – Dodendorfer Straße – Schanzenweg) durch das Wohngebiet bewegten.

Dieser Schleichverkehr könne „nur durch eine Sperrung im Bereich Coquistraße/Klosterbergestraße verhindert werden“.

Diese Möglichkeit sei innerhalb der Stadtverwaltung besprochen und als Möglichkeit der Nachbesserung angesehen worden, so die Sprecherin. Aber: „Da die Anwohner aus Buckau dann allerdings große Umwege zur Innenstadt in Kauf nehmen müssten, wird die Verkehrssituation nach Sperrung der Schönebecker Straße abgewartet und ständig beobachtet.“ Bei Bedarf werde zeitnah mit Beschilderung und Sperrung reagiert.