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VerkehrsbetriebeHaltestellen-Müll verursacht hohe Kosten

Rund 350.000 Euro verwenden die Magdeburger Verkehrsbetriebe pro Jahr zur Reinigung der Haltestellen.

Von Martin Rieß 15.03.2018, 00:01

Magdeburg l Vor der Fahrt mit der Straßenbahn noch schnell eine Zigarette geraucht, wenn die Bahn einrollt ein letzter Zug und den Stummel ins Gleisbett, auf den Boden oder ins benachbarte Beet geworfen – immer wieder ist an den Haltestellen in Magdeburg ein solches Verhalten von Passanten zu beobachten. Liegt es vielleicht daran, dass es nicht genügend Papierkörbe gibt?, fragt Volksstimme-Leserin Reuter.

Immer wieder ärgert sie sich so über die Verunreinigungen in den Haltestellenbereichen an der Lübecker Straße, aber auch an der Leiterstraße oder am Alten Markt. Wahrscheinlich ließen sich auch aus anderen Stadtteilen Magdeburgs zahlreiche Beispiele aufzählen.

Bei den Magdeburger Verkehrsbetrieben nachgefragt verweist Unternehmenssprecher Tim Stein auf die Bemühungen des Unternehmens, der Verschmutzungen Herr zu werden. Er schreibt: „Das unsachgemäße Hinterlassen von Müll ist leider ein Problem in der heutigen Gesellschaft, dessen wir nur durch die tagesaktuelle Reinigung Herr werden können.“ Und dabei sind nicht allein die Haltestellen Opfer von Verunreinigungen, sondern auch die Fahrzeuge.

Jede Straßenbahn und jeder Bus des kommunalen Unternehmens werde daher nach seinem Tageseinsatz im Depot gereinigt. Dafür wenden die Verkehrsbetriebe pro Jahr etwa 500.000 Euro auf. Für die Reinigung der Haltestellen kommen weitere etwa 350.000 Euro hinzu.

Tim Stein: „Grundsätzlich wünschen wir uns natürlich, dass jeder Fahrgast unsere Fahrzeuge und Haltestellen so nutzt und hinterlässt, wie er es auch zu Hause machen würde.“ Sprich: Der Müll gehört in die dafür vorgesehenen Behälter. Jede Haltestelle sei auch mit entsprechenden Mülleimern ausgestattet.

In den Fahrzeugen gelte außerdem ein Rauchverbot, und Speisen und Getränke sollen auch nicht konsumiert werden. „Gegen einen Schluck Wasser hat natürlich niemand etwas einzuwenden, gegen offene Getränke in Bechern hingegen schon. Durch die Fahrbewegungen der Fahrzeuge könnte etwas verschüttet werden und im schlimmsten Fall auf einem anderen Fahrgast landen“, erläutert Tim Stein, was eigentlich selbstverständlich sein sollte.

Piktogramme in den Fahrzeugen weisen auf das Rauchverbot hin, und an den Fahrzeugtüren sind von außen Symbole angebracht, die deutlich machen, dass keine Speisen und Getränke in den Fahrzeugen verzehrt werden dürfen. „Diese Hinweise erachten wir als ausreichend“, so der Sprecher der Magdeburger Verkehrsbetriebe auf Nachfrage der Volksstimme.