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Verkehrsbetriebe Platznot am Magdeburger Turmpark

Sehr begrenzt ist der Platz für Fahrgäste, die am Turmpark in Magdeburg-Salbke in die Straßenbahn einsteigen wollen.

Von Martin Rieß 18.01.2018, 00:01

Magdeburg l An manch Magdeburger Haltestelle ist es umständlich ein- und auszusteigen. Die Haltestelle Turmpark schießt möglicherweise aber den Vogel ab: Sie ist nicht barrierefrei. Zudem ist der Bereich zwischen den Straßenbahngleisen und der Straße äußerst schmal. Bei der benachbarten Fahrbahn handelt es sich um die Straße Alt Salbke – die wichtigste Verkehrsader für den Autoverkehr im Südosten Magdeburgs.

Dieser Zustand ist unhaltbar – so die Einschätzung der Grünenfraktion im Magdeburger Stadtrat. Im September 2017 hatte sie einen entsprechenden Antrag in den Stadtrat eingebracht, hier für mehr Sicherheit zu sorgen. Der Rat hatte das Ansinnen in den Bauausschuss verwiesen, der sich jetzt mit dem Thema befasst hat. Und er hat sich dem Ansinnen der Grünen angeschlossen.

An der Haltestelle halten die Straßenbahnlinien 2 und 8, die Buslinie 58 sowie die Nachtlinie N2. In den vergangenen Jahren war die Haltestelle nicht sonderlich wichtig. Doch das dürfte sich kurzfristig ändern.

Zum einen werden Wohnhäuser in der Umgebung saniert. Zum anderen wird am Turmpark mit dem Salbker Wasserturm eine neue Kindertagesstätte gebaut. Perspektivisch gibt es auch Überlegungen, die Industriebrache des benachbarten ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerks für Eigenheime herzurichten.

Stadtrat Timo Gedlich, der im Bauausschuss den Antrag seiner Fraktion vorstellte, sagte: „Spätestens wenn hier die Kindertagesstätte eröffnet ist, wird die Situation an der Haltestelle verändert werden müssen.“ Neben Eltern, die aufs Elterntaxi verzichten und ihre Kinder mit Bus und Bahn in die Gruppen bringen, dürfte sich auch die Einrichtung selbst für die Situation an der Haltestelle interessieren: Eine Gruppe Fünfjähriger beim Ausflug in den Zoo oder ins Theater hier im Griff zu behalten, dürfte durchaus nervenaufreibend sein.

Allerdings treibt das Ansinnen zu großen baulichen Veränderungen hinsichtlich der Verbreiterung von Wegen oder der Anhebung von Gehsteigen bei den Vertretern der Stadtverwaltung Magdeburg die Sorgenfalten auf die Stirn: Zum einen ist der Platz sehr begrenzt. Zum anderen befindet sich auf der anderen Seite der Straßenbahnstrecke, wohin die Grünen den Radweg verlegen möchten, eine Böschung. Ob diese verändert werden kann, ohne ihre Stabilität zu gefährden und was sich unter der Oberfläche befindet, ist nicht bekannt.

Zudem steht die Erneuerung der Straßenbahntrasse zwischen Westerhüsen und der Innenstadt von Magdeburg mittelfristig sowieso auf der Liste der abzuarbeitenden Aufgaben für die Magdeburger Verkehrsbetriebe.

Immerhin gibt es in dem Antrag zwe,i verglichen mit einem großen Umbau, einfacher umzusetzende Vorschläge. Zum einen könnte ja eine Bedarfsampel, bei der der Autoverkehr nur auf Knopfdruck durch Fußgänger gestoppt wird, aufgestellt werden. Und auch ein Fußgängerüberweg böte sich aus Sicht der Antragsteller an, um die Sicherheit an der Haltestelle Turmpark zu erhöhen.

Neben kleineren Veränderungen am Grünenantrag hat der Bauausschuss gefordert, dass die Stadt Magdeburg die Möglichkeiten prüfen und dem Stadtrat vorstellen soll. Und der Ausbau der Haltestelle Turmpark müsse auf der Prioritätenliste eingeordnet werden.

Hintergrund: Auch an anderen Stellen in Magdeburg muss etwas an den Zustiegsmöglichkeiten für die Fahrgäste getan werden. Unter anderem hatte die Volksstimme jüngst über entsprechende Pläne zu den Stationen am Neustädter Friedhof, an der Arndtstraße und am Westfriedhof berichtet, an denen die Stadt die Verbesserung der Zustiegsmöglichkeiten im Wesentlichen finanzieren soll.