Magdeburg feiert mit Kaiser Otto und Telemann

Magdeburg l Gauklerei, Ritterspiele, Feuershow und Akrobatik, historisches Handwerk, Musik, Speisen und vieles andere mehr: Am Wochenende (1. bis 3. September) sind Besucher willkommen, beim 7.  Kaiser-Otto-Fest ins Mittelalter abzutauchen – mit einem Programm, das so voll ist wie nie zuvor.

Die Vorbereitungen für das Kaiser-Otto-Fest laufen auf Hochtouren. Das Festgelände wird bereits für die dreitägige Veranstaltung rund um den Magdeburger Dom und das Kloster Unser Lieben Frauen vorbereitet und Torsten Fraß als Geschäftsführer der veranstaltenden Kaiser-Otto-Fest-GmbH hat alle Hände voll zu tun, damit am Freitag zur Eröffnung alles bereit ist für hoffentlich zahlreiche Besucher.

Das Fest wird ein besonderes. Denn neben viel mittelalterlichem Flair können die Besucher am Freitag auch in die Zeit des Barocks eintauchen und Begegnungen mit der Musik des Magdeburger Barockkomponisten Georg Philipp Telemann und seiner Zeitgenossen erleben. Denn im Rahmen des Festes findet an diesem Tag die Lange Telemann-Nacht statt, die im Juni 2017 aufgrund von Sturmtief Paul abgesagt werden musste und nun vor dem Hintergrund des 250. Todestages Telemanns mit einem abwechslungsreichen Programm nachgeholt wird.

Außerdem könnte es das letzte Fest in dieser Organisationsstruktur sein. Denn im Vorfeld hatte es Diskussionen um eine Gewinnausfallgarantie gegeben, die der Magdeburger Stadtrat der Kaiser-Otto-Fest-GmbH, die das Fest in Kooperation mit der Stadt Magdeburg und der Magdeburger Tourismus-Gesellschaft MMKT organisiert, nicht gewähren wollte.

Es sei nie darum gegangen, eine Generalversicherung zu bekommen, betonte Fraß im Volksstimme-Gespräch. Er wollte eine Ausfallgarantie für Faktoren, die er nicht beeinflussen kann, nämlich das Wetter und damit verbunden fehlende Besucher und Ausfälle beim Eintrittsgeld. Daraufhin hatte Torsten Fraß die künftige Ausrichtung des Festes in der jetzigen Form abgelehnt. Die Stadt wiederum brachte ein Interessenbekundungsverfahren auf den Weg und schrieb das Fest öffentlich aus. Die Frist für Bewerbungen endete am 22. August 2017.

Auch Torsten Fraß hat seine Bewerbung abgegeben, berichtete er. Gespräche habe es bereits gegeben und es würden weitere folgen. Vom Kulturbüro der Stadt Magdeburg, in dessen Händen die Ausschreibung lag, gab es keine Auskunft darüber, wie viele Interessenten sich um die Ausrichtung des Kaiser-Otto-Festes beworben haben. Und auch die Frage, wann mit einer Entscheidung zu rechnen sei, ließ Michael Vogt als Leiter des Kulturbüros vorerst unbeantwortet.

Die Besucher sollte der Knatsch hinter den Kulissen auch weniger interessieren, denn der hat keine Auswirkungen auf das Fest. Sie sollen sich am Wochenende einfach wohlfühlen auf dem Festgelände. Das Programm ist umfangreicher denn je, erklärt Torsten Fraß, der nun auf gutes Wetter hofft.

Höhepunkt dürfte die Akrobatik-Show auf der großen Festwiese sein. Auf allerhöchstem Niveau und zum Mitmachen für Groß und Klein kommen dieses Jahr aus Österreich mit ihrer babylonischen Pyramide die Artisten vom Zirkus Meer. Die „Flugträumer“ aus Berlin werden luftartistische Bühnenfeuershows zeigen, und für die Fans der Feuerkunst bieten die „Freaks on Fire“ eine Feuershow der Superlative, versprechen die Veranstalter.

Musikalisch werden u. a. die Magdeburger Band „Sagax Furor“ sowie die Harzer Band „Bergfolk“ für ordentlich Stimmung auf dem Gelände sorgen. Auch für kleine Mittelalter-Fans sind eine Menge Programmpunkte vorgesehen. So können sich die Kids zu Rittern ausbilden lassen und alles Nötige erlernen. Außerdem wird es Mitmachrätsel, ein Mittelalterquiz sowie ein Marionettentheater speziell für Kinder geben. Kinder unter sieben Jahren haben freien Eintritt.

Die Besucher erwartet eine Fülle an Programmpunkten zur Stadtgeschichte. Darüber hinaus wird Sagengaukler Friedrich schaurige Sagen über Magdeburg erzählen und auch eine Führung durch die zwielichtigen Rotlichtviertel im alten Magdeburg ist geplant.

Ein beliebtes Highlight ist wieder der Pestumzug, der den Besuchern realistisch vor Augen führt, wie im mittelalterlichen Magdeburg mit Pestopfern umgegangen wurde. Auch die Zeit Otto von Guerickes wird Thema sein, denn die Veranstalter werden seinen Halbkugelversuch vorführen.

Für alle, die das Fest besuchen wollen, lohnt es sich, die Karten bereits im Vorverkauf zu erstehen, zum Beispiel im Volksstimme-Service-Center an der Goldschmiedebrücke. Denn der Eintritt ist dann günstiger. Zusätzliche Ermäßigungen gibt es auch an der Tages- bzw. Abendkasse.

Besucher sollten beachten, dass sie nur einen halben Liter Getränke mit auf das Gelände nehmen dürfen. Es empfiehlt sich eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, da die Parkplätze in der Magdeburger Innenstadt begrenzt sind.

Informationen gibt’s unter www.kaiserottofest.de.