Krematorium filtert Gerüche

Magdeburg l Eine Anwohnerin der Beimssiedlung meldete sich kürzlich am Redaktionstelefon und beschwerte sich über sehr unangenehme Gerüche in der Nacht. Sie vermutete deren Ursprung auf dem Westfriedhof, genauer gesagt sollten sie aus dem sich dort befindlichen Krematorium kommen.

Es sei so schlimm, dass sie ihre Fenster nicht öffnen könne, sagte die Leserin. An Schlaf sei kaum zu denken. Aber kann das wirklich sein, dass der Geruch der Einäscherungen von Verstorbenen in die Wohnsiedlung hinüberzieht und das auch noch nachts?

Die Volksstimme fragte bei der Stadtverwaltung nach und erhielt eine eindeutige Antwort. Rathaussprecherin Kerstin Kinszorra erklärt: „Das Krematorium der Landeshauptstadt Magdeburg verfügt über ein modernes, kontinuierlich gewartetes Filtersystem, das allen Anforderungen des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, hier der Verordnung über Anlagen zur Feuerbestattung, entspricht.“

Durch eine Nachbehandlung des beim Einäscherungsvorgang entstehenden Rauchgases im Filtersystem wird das Ausströmen von jeglichen Gerüchen außerhalb des geschlossenen Systems grundsätzlich verhindert, beschreibt sie. Darüber hinaus werde das Krematorium auf dem Westfriedhof in der Regel auch nur bis spätestens 20 Uhr betrieben, erklärt die Stadtsprecherin weiter. Nachts finden somit grundsätzlich keine Einäscherungen statt.

„Aus diesen Gründen sind dem Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe die Ursachen für die Wahrnehmung von einer Geruchsbelästigung nicht bekannt. Auch liegen keine weiteren Beschwerden vor“, stellt Kerstin Kinszorra fest.