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Wirtschaft Öhmi setzt auf Wachstum in Magdeburg

130 Mitarbeiter arbeiten heute in den fünf Bereichen unter dem Dach der Magdeburger Öhmi AG. Diese möchte in der Region wachsen.

Von Martin Rieß 15.01.2017, 00:01

Magdeburg l Nachdem die Generation der Gründer von Nachwende-Firmen nach und nach in den Ruhestand geht, stehen viele Unternehmen vor der Frage nach der Unternehmensnachfolge. Andere Betriebe haben diesen Prozess bereits gemeistert. Und manche von ihnen sind im November von der Stadt aufgrund ihres vorbildhaften Wegs dahin geehrt worden. Einer der größeren Mitspieler auf dem Arbeitsmarkt war dabei Öhmi mit Sitz an der Berliner Chaussee.

Im März 2012 war der Wechsel im Vorstand beschlossen worden. Carsten Transfeld hält an der Maxime seines Vaters fest, dass Öhmi ausschließlich aus eigener Kraft wachsen soll. Das gilt auch in Nullzinszeiten.

„Wir wollen kein Risiko eingehen, wenn der Markt wieder dreht“, sagt der 38-jährige Firmenchef. Denn als Unternehmer trage er auch Verantwortung für die rund 130 Arbeitsplätze bei Öhmi. Und deshalb bleiben sämtliche Erträge in der Firmengruppe und werden investiert: So wird im Jahr 2017 die durchgängige Sanierung der Labore bei Öhmi Analytik abgeschlossen und mit dem weiteren Kapazitätsausbau durch eine Gebäudeaufstockung begonnen. Geld wird auch angefasst für die digitale Abbildung der Prozessabläufe im Laborbetrieb von der Probennahme bis zum Ergebnis und der Kommunikation mit dem Kunden.

Dabei hält es der neue Chef mit den Idealen seines Vaters. Er sagt: „Wir sind auf Wachstum und Entwicklung in der Region für die Region ausgerichtet.“ Und das bedeutet auch, dass das Unternehmen weiter als Familienbetrieb geführt werden soll. Vorstandsvorsitzender Carsten Transfeld, der den Familienbetrieb in zweiter Generation führt, schließt einen Verkauf aus: „Wir denken in Generationen“, sagt er. Diese Entscheidung sei bereits mit der Regelung der Nachfolge vor fünf Jahren festgezurrt worden.

Die Dachmarke Öhmi verbindet fünf Dienstleistungsunternehmen in unterschiedlichen Geschäftsfeldern mit dem Anspruch „Service aus einer Hand für Qualität und Sicherheit, Umwelt und Gesundheit“, wie es Carsten Transfeld formuliert. Alle Tochterunternehmen sind auch im Jahr 2016 gewachsen. Der Immobiliendienstleister Öhmi Service hat in der Zahl seiner Kunden und Mitarbeiter erneut zugelegt und ist mit seinen Fahrzeugen inzwischen überall im Stadtbild zu sehen. Selbstverständlich ist auch der im Vorjahr bezogene eigene Betriebshof aus den Erträgen finanziert worden.

Die Öhmi Analytik ist unter anderem mit Legionellentests im Trinkwasser gut im Geschäft und bedient mit dieser Leistung neben der Wohnungswirtschaft jetzt auch Krankenhäuser und andere öffentliche Einrichtungen. In ihrem klassischen Geschäftsfeld Lebensmittel- und Umweltanalytik liegt ebenfalls weiteres Wachstumspotenzial infolge von Marktkonzentration.

Der akkreditierte Zertifizierungsdienstleister Öhmi EuroCert hat eine weitere Zulassung erworben, mit der er Strom- und Gasversorger auf die Sicherheit ihrer informationstechnischen Systeme vor Datenmissbrauch zertifizieren kann. Die Zertifizierung ist seit diesem Jahr gesetzlich vorgeschrieben.

Das Aufspüren neuer Wachstumschancen gehört zum Erbgut von Öhmi. Dazu zählt auch die Internationalisierung der Geschäftsfelder. „Wir reagieren auf Marktentwicklungen, aber wir gehen keine unkalkulierbaren Experimente ein“, betont Carsten Transfeld. Auch das verbindet ihn mit seinem Vater: „Wir haben dasselbe Verständnis, wo wir hinwollen.“