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Wirtschaft Software vom Magdeburger Hafenbecken

Quinsol, ein Magdeburger Entwickler von Software für Finanzprodukte, plant für 2019 die Eröffnung eines eigenen Büros in New York.

Von Martin Rieß 08.01.2019, 00:01

Magdeburg l Die in der Wissenschaftsfabrik Magdeburg ansässige Quinsol AG kann weitere Erfolge auf dem internationalen Parkett feiern: An der Börse in Singapur wird künftig die Sofware des Tochterunternehmens AxeTrading eingesetzt. Zuvor hatte das Unternehmen bereits eine der größten Banken Asiens mit Sitz in dem fernöstlichen Stadtstaat als Kunden gewinnen können.

In Deutschland haben die Magdeburger unter anderem bereits eine Partnerschaft mit der Börse in Stuttgart, und auch auf Märkten zum Beispiel in Russland und in Südafrika ist die Fintec-Firma aus der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt unterwegs.

Und auch mit anderen potenziellen Partnern laufen Gespräche. So hat zuletzt eine 18-köpfige Wirtschaftsdelegation aus China Quinsol besucht. Es handelte sich um Verterter der Huishang Bank aus Anhui im Osten der Volksrepublik. Das Fintec-Unternehmen war dabei alleiniges Ziel der Gäste in der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt. Wie der Quinsol-Geschäftsführer berichtet, waren die Besucher sehr interessiert – ob aus diesem Kontakt allerdings eine weitere Zusammenarbeit entsteht, ist noch offen.

Die Magdeburger Software bündelt Informationen zum Markt und fasst sie zusammen, um eine Entscheidung zu Käufen und Verkäufen zu ermöglichen. Ralf Henke sagt: „Während bei Aktien der Markt zum Beispiel aufgrund der strengen Regularien relativ gut überschaubar ist, ist dies bei Wertpapieren nicht ganz so einfach.“ Das liegt allein schon daran, dass es viel mehr unterschiedliche Wertpapiere als Aktien gibt. Unter anderem können Computerprogramme helfen, Sprachbarrieren zu überwinden. Geeignet sind die Lösungen des Magdeburger Unternehmens für institutionelle Anleger wie Banken, Fonds und Versicherungen.

Zum anderen hat AxeTrading den Preis „FOW and Global Investor Asia Capital Markets Awards“ in der Kategorie „Fixed income trading system oft the Year“ (Rentenhandelssystem des Jahres) gewonnen. Vergeben wird der Preis vom Euromoney Institutional Investor, einem führenden Herausgeber u. a. für Finanzfachmagazine und -newsletter.

In der Begründung für die Preisvergabe hieß es, dass die AxeTrading-Plattform mittels der Verbindung zu den Handelsplätzen, den Werkzeugen sowie der Datenverwaltung den Benutzern ein realistisches Bild vom Rentenmarkt verschaffe. Dass das Unternehmen derzeit weltweit expandiert, zeigten die Büros in Sydney und in Singapur.

Wie Ralf Henke berichtet, soll 2019 ein weiteres Vertriebsbüro in New York folgen. Magdeburg sei als Hauptstandort des Unternehmens trotz der internationalen Orientierung sicher: „Ich halte nichts von Outsourcing.“

Der Magdeburger setzt eher darauf, die seit 2017 bestehende Zusammenarbeit mit der Otto-von-Guericke-Universität auszubauen. Denkbar wäre in diesem Zusammenhang auch das Angebot zu einem dualen Studium. Der Geschäftsführer ist sicher, dass die Einbindung von Studierenden von der Magdeburger Universität ein wichtiger Aspekt zur weiteren Entwicklung des Unternehmens ist: So sei es möglich, den künftigen Absolventen zu zeigen, wie attraktiv eine Arbeit auch bei einem mittelständischen Unternehmen sein kann.

Dass die Magdeburger auf Wachstum setzen, ist übrigens auch an einer Vergrößerung der Geschäftsflächen zu erkennen: In der Wissenschaftsfabrik wurden weitere Räume übernommen. Zur Verfügung steht jetzt neben den Plätzen für die Entwickler auch ein eigenes Forum, das unter anderem zur Präsentation der Produkte genutzt wird.