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WohnenNeue Siedlung am Sternsee Magdeburg geplant

Wohnen am See - diese Pläne werden derzeit in Magdeburg verfolgt. Am Sternsee soll ein neues Wohngebiet entstehen.

Von Marco Papritz 18.02.2020, 00:01

Magdeburg l Der Sternsee in Magdeburg ist einer der vielen Steinbrüche, die im Zuge des Festungsbaus in Magdeburg entstanden sind. Westlich des Sternsees befinden sich Brachflächen, die bebaut werden sollen. Dies ist das Anliegen, das mit dem Bebauungsplan 229-6 verfolgt wird, der derzeit von der Stadtverwaltung erarbeitet wird.

Mit der Umsetzung würde die Entwicklung vorangetrieben werden, die seit knapp sieben Jahren dem für seine mehrgeschossigen Wohnbauten im Stile des industriellen Wohnungsbaus der 1980er Jahre bekannten Stadtteil einen neuen Anstrich geben: Siedlungen in Neu-Olvenstedt erfüllen vielen den Traum vom Eigenheim und lassen die Bewohnerzahl wieder ansteigen. Zuletzt hieß es von der Verwaltung, dass die Erschließung des Geländes an der Olvenstedter Chaussee mit Versorgungsleitungen problematisch sei: Dazu müssten mehrere private Grundstücke gequert werden. Daher ist ein neuer Entwurf nötig.

Der Sternsee hat eine bewegte Historie: Durch eine veränderte Kriegsführung, wie sie beispielsweise Napoleon verfolgte, und die aufsteigende Ziegelindustrie ab 1830 wurden Steinbrüche nicht mehr betrieben. Durch einen Magdeburger Verein ist der Sternsee als zweite Badeanstalt in Olvenstedt genutzt worden, zu deren Gästen auch der Sportler Erich Rademacher (1901-1979) zählte, der zu seiner aktiven Zeit als bester Schwimmer Deutschlands galt. Die Vereinsgaststätte ist während des Krieges zerstört worden.

Der Sternsee verfügte über eine Einfahrt von der Süd- zur Nordseite, die direkt zum Wasser führte. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Badeanstalt in die Verantwortung des Rates der Gemeinde Olvenstedt gefallen. Da bereits mit dem Bernsdorfer Bruch in Richtung Ebendorf eine Badeanstalt betrieben wurde, ist der Sternsee dann stillgelegt worden.

Es existiert eine Legende, wonach einst ein Panzer im 17 Meter tiefen Steinbruch versenkt worden sei. Es existieren jedoch keine Dokumente, die dies belegen. Taucher, die sich in den Vorjahren zu Tauchgängen zur Säuberung des Sees eingefunden hatten, konnten einen Panzer zudem nicht ausfindig machen.