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Wohnungsbau Großer Helfer für Magdeburger Hochhaus

Hoch hinaus in Magdeburgs City: An der Erzbergerstraße ragt nun ein fast 80 Meter hoher Kran in den Himmel. Hier entsteht ein Hochhaus.

Von Martin Rieß 30.05.2020, 01:01

Magdeburg l Drei Tage haben die Monteure gebraucht, um einen knapp 80 Meter hohen Kran an der Erzbergerstraße in Magdeburg aufzustellen. Und jetzt läuft die Zeit: Anderthalb Jahre haben die Bauarbeiter Zeit, um die Lange Luise im Luisenviertel der Magdeburger Wohnungsgenossenschaft (MWG) hochzuziehen. Dann soll der Rohbau fertig sein. Dann können Mieter von der Familie bis zum Bewohner des betreuten Wohnens in den bis dahin bereits fertiggestellten sechsgeschossigen Flügeln des Viertels einziehen. Die Fertigstellung des Hochhauses ist für das Jahr 2022 geplant.

MWG-Vorstand Thomas Fischbeck sagte: „Wir liegen zeitlich mit unserem Vorhaben sogar etwas bessser als ursprünglich geplant.“ Das heißt, dass in den Bauabschnitten im Norden des Geländes zum Universitätsplatz hin bereits Trockenbauer, Elektriker und andere Handwerker beim Innenausbau im Gange sind.

Auch abseits der Baustelle laufen die Arbeiten an dem Vorhaben, in das die MWG einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag investiert. So laufen derzeit Verhandlungen mit einem regionalen Unternehmen, das die Betreuung für den Bereich „Service und Wohnen“ übernehmen möchte und das hier eventuell auch eine Tagespflege aufbauen möchte.

„Wir prüfen derzeit, ob neben den begrünten Dächern auch drei Fassadenteile – zwei auf der Hofseite und eine zur Erzbergerstraße – begrünt werden können“, sagt Thomas Fischbeck. In die Fassadenvorsprünge der Langen Luise sollen zudem kleine Gehölze integriert werden, für die die Mieter in diesem Teil des Gebäudekomplexes die Patenschaft übernehmen würden. Im Eingangsbereich werden Steine verbaut, die beim Ausheben der Grube zutage kamen und die sich als Reste einer Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert erwiesen hatten.

Das Luisencarré ist das bisher umfangreichste Neubauprojekt der MWG-Wohnungsgenossenschaft. Seit 2019 errichtet Sachsen-Anhalts größte Wohnungsgenossenschaft rund 125 Zwei- bis Fünf-Raum-Wohnungen in einem Carré mit sechsgeschossigen Bauten und dem prägnanten Wohnturm mit 20 Wohngeschossen.

Tag für Tag arbeiten derzeit 60 bis 70 Mitarbeiter von vorwiegend regionalen Unternehmen in 15 Gewerken auf der Baustelle. Trotz Corona-Einschränkungen gab es hier keine Verzögerungen.

Die Mieten werden zwischen 8 Euro pro Quadratmeter und 12 bis 15 Euro pro Quadratmeter in den obersten Etagen liegen. Das Projekt finanziert sich selbst. Sprich: Die Investition in der Magdeburger Innenstadt wird nicht durch die Mieten aus anderen Objekten der MWG quersubventioniert.

In dem Gebäudekomplex sollen auch einige Gewerbeeinheiten vermietet werden. Der Fokus liegt auf der Gesundheitsbranche.

Im Luisencarré soll auch der MWG-Nachbarschaftsverein ein weiteres Domizil erhalten. In diesem engagieren sich Ehrenamtler beispielsweise in der Unterstützung für ältere Mitbürger.

Nach dem Abriss der beiden 16-Geschosser aus DDR-Zeiten an der Stelle hatte ein anderer Investor hier ein Projekt unter dem Titel „Blaue Bastion“ vorgesehen. Auch hier war ein Hochhaus geplant – welches aber statt 20 nur 14 Etagen in die Höhe ragen sollte.