Wanderausstellung über Gefahren des Rauschtrinkens für eine Woche in der Landeshauptstadt zu sehen Zahl der "Komasäufer" nimmt in Magdeburg weiter ab
Magdeburg l Die Zahl der "Komasäufer" nimmt entgegen dem Bundestrend weiter ab. Das hat die Leiterin der Jugend- und Drogenberatungsstelle, Silke Reich, der Volksstimme gesagt. In Zusammenarbeit mit der Krankenkasse DAK zeigt die Beratungsstelle derzeit Plakate der Wanderausstellung "bunt statt blau" im Familienhaus im Park an der Hohepfortestraße.
"Dass wir immer weniger Komasäufer haben, liegt auch an unserer intensiven Präventivarbeit", so Reich weiter. Die Beratungsstelle geht unter anderem an Schulen, spricht mit Lehrern, Eltern und Schülern. Nach den aktuellsten Zahlen aus dem Jahr 2011 landeten in Magdeburg 81 Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 27 Prozent. "Magdeburg stemmt sich gegen den Bundestrend", bestätigte auch DAK-Sprecherin Karina Meyer. In ganz Deutschland war die Zahl der Alkoholvergifteten zuletzt um 300 auf mehr als 26 300 Fälle geklettert.
Die Jugend- und Drogenberatungsstelle Magdeburg führt jährlich 1400 Gespräche. "Das mit Abstand größte Problem ist der Alkohol", erklärte Reich. Die Hauptzielgruppe sind die 12- bis 14-Jährigen. "Leider fangen schon sehr viele Kinder früh mit dem Trinken an", sagte Reich, die sich mit ihrem Team derzeit in Budgetverhandlungen mit der Stadt befindet.
Unter dem Motto "bunt statt blau" hatten sich im Frühjahr dieses Jahres mehr als 17 000 Schüler aus ganz Deutschland an einem Wettbewerb beteiligt. Die besten Arbeiten sind bis zum 15. November im Familienhaus zu sehen.