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Zeugin hilft Schuhdieb in Magdeburg mit Auto verfolgt

Eine Frau und ein Bundespolizist haben am Montag in Magdeburg gemeinsam einen Schuhdieb gestellt.

Von Franziska Ellrich 22.08.2017, 13:00

Magdeburg l Gleich zwei Polizisten, die dienstfrei hatten, und eine mutige Zeugin stellen am Montagnachmittag einen dreisten Schuhdieb in Sudenburg. Der 23-jährige Magdeburger zieht sich in einem Schuhgeschäft an der Halberstädter Straße einfach die neuen Schuhe an und spaziert aus dem Laden heraus. Das Sicherheitssystem am Ausgang beginnt zu piepen, der Täter rennt weg.

Zufällig steht in diesem Moment ein Bundespolizist – in Zivil und nicht im Dienst – an der Kasse desselben Geschäfts und will seine Schuhe bezahlen. Der Polizist reagiert sofort, sprintet dem Dieb hinterher. Eine Zeugin beobachtet die Szene. Die Frau eilt zu Hilfe. Sie zeigt dem Polizisten, in welche Richtung der Täter geflohen ist. Spontan bietet sie dem Polizisten an, mit ihrem Wagen die Verfolgung aufzunehmen.

Der Bundespolizist zögert nicht lange. Er springt auf den Beifahrersitz. 500 Meter später holen die beiden den Täter  im Walmbergsweg ein. Der Bundespolizist springt aus dem Wagen und nimmt den Dieb fest. In diesem Moment kommt wieder rein zufällig ein zweiter Polizist in Zivil vorbei – auch nicht im Dienst. Der Bereitschaftspolizist ruft sofort einen Streifenwagen.

Damit ist der Einsatz der verschiedenen Polizeikräfte komplett: Zu Bundes- und Bereitschaftspolizist stoßen am Montagnachmittag dann auch noch die Kollegen vom Magdeburger Revier. Die Polizeibeamten – diesmal in Uniform und im Dienst – stellen die gestohlenen Schuhe, in denen noch Sicherheitsstreifen und Etiketten befestigt sind, sicher. Das Diebesgut: Ein ganz normales und günstiges Modell. Die Polizisten nehmen die Personalien des Täters auf. Der 23-Jährige kann dann nach Hause gehen. Allerdings ohne Schuhe. Denn seine alten Treter hatte er in dem Schuhladen einfach stehen gelassen.

Den jungen Mann erwartet jetzt eine Strafanzeige wegen Diebstahls. Für die Zeugin  hingegen soll es eine Ehrung für ihren Mut geben. Eine „Urkunde für gezeigte Zivilcourage" sowie ein kleines Präsent erwarten die Frau dann auf der Dienststelle, kündigt Bundespolizeisprecherin Romy Gürtler an. Die Helferin machte gegenüber der Polizei deutlich: Die Unterstützung bei der Verfolgung sei für sie selbstverständlich gewesen.