Zoo Magdeburg Wer ist hier der Boss?

Die neuen Elefanten im Magdeburger Zoo sind nicht nur räumlich, sondern emotional in der Anlage angekommen.

Von Rainer Schweingel 18.07.2018, 01:01

Magdeburg l Wer den Magdeburger Zoo regelmäßig besucht, der erlebt auf der neuen Elefantenanlage ein neues Bild. Dort stapfen nicht mehr nur die alteingesessenen Elefanten „Mwana“ und „Birma“ durch das Gehege, sondern auch die neuen Mitbewohner „Kando“, „Uli“ und „Moyo“. Damit verfügt der Zoo insgesamt über fünf Dickhäuter.

Einen Rekord in der mehr als 50-jährigen Zoogeschichte bedeutet es aber nicht: „Im alten Dickhäuterhaus wohnten sogar zeitweise sechs Elefantenkühe unter einem Dach: Arusha, Sari, verstarb nach einem Unfall, dafür kam das Jungtier Mwana, Dacca, Birma, Pori und Mafuta“, erinnert sich Zoosprecherin Regina Jembere. Aber: Bei den jetzt fünf Elelefanten soll es nicht bleiben. Ein weiterer Jungbulle aus Frankreich, der fünfjährige „Rungwe“, wird noch dazukommen.

Spannend war nun die Frage, wie sich die jungen Bewohner mit den alten vertragen und wie sie auch untereinander zurechtkommen. Nach den ersten beiden Wochen zieht der Zoo ein positives Fazit. Da sei eine ziemlich dicke Jungenfreundschaft entstanden, sagte Zoochef Kai Perret. Die neue Afrikanische Elefanten-Jungbullengruppe habe sich seit der Ankunft von „Kando“ erstmals am 13. Juli sowohl auf der Innenanlage als auch auf der Außenanlage miteinander bekannt gemacht. „Dass Kando (11) sich so perfekt mit den ebenfalls „Neuen“ – Uli (7) und Moyo (5) – eingewöhnt hat, überrascht uns ganz positiv“, erklärt Zoodirektor Dr. Kai Perret weiter.

Wie selbstverständlich haben sich die jüngeren Elefantenbrüder „Uli“ und „Moyo“ dem Neuling „Kando“ angeschlossen und sind ihm gefolgt. „Kando“ ist damit auf dem Weg zum „Chef“ in der neuen Elefantengruppe, so Zoosprecherin Regina Jembere. Sichtlich viel Spaß habe das Elefanten-Trio an der Schlammsuhle und beim Ausprobieren der unterschiedlichen Geländestrukturen, teilte der Zoo weiter mit.

Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Afrikanische Elefanten baut der Zoo die erste größere Junggesellengruppe Europas auf. Auf jeden Fall lohne sich das längere Beobachten der Elefantenbullen, die in Nachbarschaft zu den zwei Elefantenkühen „Mwana“ und „Birma“ unterwegs sind.

Wann und ob alle fünf Tiere mal gemeinsam auf dem Außengelände zu sehen sind, steht noch nicht fest. Zoosprecherin Regina Jembere: „Jetzt in der Eingewöhnungsphase ist eine Zusammenführung der Elefantenkühe mit den Jungbullen kein Thema, wir schließen es aber in der Ferne nicht aus. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Jungbullen verhalten werden.“