1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Zwei Lecks bei der Bahn

Hauptbahnhof Zwei Lecks bei der Bahn

Bei Starkregen steht die Unterführung im Hauptbahnhof regelmäßig unter Wasser. Die Bahn will Abhilfe schaffen.

Von Jana Heute 08.09.2015, 01:01

Altstadt l Beim schweren Unwetter Mitte August hatte es die Unterführung zum Konrad-Adenauer-Platz mal wieder erwischt. In Sturzbächen regnete es rein. Das THW eilte mit Pumpen zu Hilfe (Volksstimme berichtete).

Das Wasser kam gleich von zwei Seiten: Die Treppe runter von Gleis 7-9, weil die Überdachung auf dem Bahnsteig offenbar nicht weit genug reicht. Und vom Konrad-Adenauer-Platz aus. „Das ist schlimm. Das erleben wir im Jahr zwei-, bis dreimal. Immer bei solch einem Starkregen“, berichtet Ines Winkler, seit mehr als sechs Jahren Inhaberin vom „Backwerk“. Der große Backshop befindet sich in dem Tunnel, so dass das Geschäft auch regelmäßig nasse Füße bekommt. Ines Winkler hat sich verzweifelt an die Bahn AG gewandt. Die schickte nach dem August-Unwetter auch ein paar Vertreter. „Ich hoffe, dass es bald eine Lösung gibt. Wichtig wäre zum Beispiel auch die Verlängerung der Überdachung auf dem Bahnsteig 7-9“, so die Shopinhaberin gegenüber der Volksstimme.

Die Redaktion hakte bei der Bahn AG nach. Aus Sicht des Unternehmens liegt das Hauptproblem auf der Seite Konrad-Adenauer-Platz/ZOB. Man habe dazu Kontakt mit der Stadt aufgenommen und „um Bewertung des Abwassersystems am Konrad-Adenauer-Platz gebeten“, berichtet Bahnsprecherin Erika Poschke-Frost. „Der gesamte Platz und die große Dachfläche werden bei Starkregen nicht vom vorhandenen Abwassersystem aufgenommen und fließen somit in den abschüssig gelegenen Tunnelbereich“, so Poschke-Frost.

Wurde der Vorplatz zum Busbahnhof hinsichtlich der Oberflächenentwässerung nicht korrekt geplant? So drückt es die Bahn zwar nicht aus, sieht aber offenbar dringenden Handlungsbedarf.

„Leck Nr. 2": Die Überdachung vom Gleis 7-9. Backshopbetreiberin Winkler sieht hier mindestens ein ebenso großes Problem. „Das Dach muss dringend verlängert werden“, so Ines Winkler. Das hat sie auch den Vertreterinnen der Bahn gesagt, die nach dem neuerlichen Hilferuf der Geschäftsfrau jüngst vor Ort waren.

Immerhin: Die Bahn reagiert auf die Probleme. Das zu kurze Dach werde im Rahmen des Großprojektes Knotenumbau berücksichtigt, erklärt Sprecherin Erika Poschke-Frost. Der Haken: Das Gesamtbauprojekt soll planmäßig erst 2019 abgeschlossen sein.

Irgendwann dazwischen ist dann wohl das Dach am Gleis 7-9 im Hauptbahnhof dran. „Mir hat man gesagt, in frühestens zwei Jahren“, so Geschäftsinhaberin Winkler. Sie freue sich, „dass die Bahn das Problem anpackt“. Aber noch mindestens zwei Jahre ohne Schutz vor dem eindringenden Wasser? Der Gedanke bereitet ihr immer noch Bauchschmerzen. Sie wisse nicht, wie lange ihre Versicherung das noch mitmacht, so die Geschäftsfrau. „Es wäre schön, wenn die Versicherung der Bahn mal einspringen würde. Schließlich zahlt man ja hier auch nicht gerade wenig Miete“, betont Ines Winkler.