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Zwischenbilanz Weihnachtsmarkt hofft auf Rekord

Zuwächse aus Niedersachsen und längere Adventszeit sorgen für mehr Besucher in Magdeburg.

Von Rainer Schweingel 15.12.2016, 00:01

Magdeburg l Der Magdeburger Weihnachtsmarkt steuert auf einen Rekord zu. Zur Halbzeit des Budenzaubers liegt der Markt mit 700.000 Besuchern über dem eigenen Ziel, bilanzierte Weihnachtsmarkt-Geschäftsführer Paul-Gerhard Stieger nach 24 von 37 Öffnungstagen. 

Der ein oder andere Weihnachtsmarktbesucher wird sich bei der Prognose der Marktbetreiber die Augen reiben. Schließlich berichten Leser und auch Volksstimme-Redakteure durchaus davon, dass der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr nicht mehr so voll sei wie in den Vorjahren.

Doch die Weihnachtsmarkt GmbH sieht eine andere Tendenz und spricht von „grundsätzlich positiver Bilanz“ bei Umsätzen und Besucherzahlen. „Wir gehen bisher von etwa 700.000 Besuchern aus“, freut sich Geschäftsführer Paul-Gerhard Stieger. Allerdings: Diese Zahl beruht auf eigenen Schätzungen, „denn selber zählen, das können wir nicht“, sagt er.

Eine Grundlage für die Aussage seien die Rückmeldungen der Händler. „Die sind alle sehr zufrieden, was Umsätze und Besucher betrifft“, sagt Stieger weiter, der seit April neuer Geschäftsführer der Weihnachtsmarkt GmbH ist.

Als Beleg führt er unter anderem Werbeaktionen in Niedersachsen an, die Wirkung zeigten. „Wir wissen aus Auswertungen von Google, dass 20 Prozent der Navigationsnachfragen für den Magdeburger Weihnachtsmarkt aus dem Großraum Helmstedt, Braunschweig und Wolfsburg kommen.“

Außerdem spiele die längere Adventszeit eine Rolle, weil der Heiligabend auf einen Sonnabend fällt. Man hoffe deshalb auf eine Überschreitung der Vorjahreszahlen, die immer so bei 1,5 Millionen Gästen lagen und vor vier Jahren auch wissenschaftlich nachgewiesen worden seien. Stieger: „Es kommen ja noch starke Besuchertage wie zum Beispiel der vierte Advent.“

Den bisher größten Ansturm habe es am ersten Adventswochenende gegeben. Dazu, so Stieger, trugen viele FCM-Fans bei, die den Sieg gegen den Rivalen aus Halle auf dem Markt feierten. Positiv seien auch die Rückmeldungen von Schaustellern wie die vom Skyliner, der nach 2015 nun schon zum zweiten Mal in Magdeburg gastiert.

Vorteilhaft hätten sich zudem einige kleinere Neuerungen bemerkbar gemacht. Dazu gehörten 40 einheitliche Mülltonnen, deren Zahl im kommenden Jahr noch verdoppelt werden solle.

Positiv sei auch die ausgeweitete Beleuchtung, die in einem Konzept für ganz Magdeburg enden könnte. Stieger: „In Konkurrenz zu anderen Städten müssen wir uns noch mehr als Weihnachtsstadt Magdeburg vermarkten, wozu auch die Stadtteil-Weihnachtsmärkte gehören.“ Ein übergreifendes Beleuchtungskonzept könne da helfen, dem Besucher von außen die Weihnachtsstadt Magdeburg schöner und einheitlicher zu präsentieren.

Gemeinsame Werbung wäre sinnvoll, so Stieger, der in Märkten wie Ottersleben oder Rothensee eine Bereicherung statt eine Konkurrenz sieht. Stieger: „Wir haben jeweils unsere eigenen Profile.“ Vielmehr sei noch stärkere Zusammenarbeit wünschenswert. Beide Seiten hätten da in der Vergangenheit teilweise zu egoistisch gedacht. Das müsse im Interesse einer Gesamtvermarktung der Stadt besser werden.