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Nikolaikirche Hauptausschuss hinterfragt Umbaupläne

Zwei Gegenstimmen gab es im Gardeleger Hauptausschuss gegen den geplanten Zuschuss der Stadt zum Ausbau der Nikolaikirche.

Von Gesine Biermann 19.04.2018, 03:00

Gardelegen l „Eigentlich“ fände er das Projekt „ja ganz toll“, betont Stadtrat Nico Macht (Gemischte Fraktion) am Dienstagabend mehrfach im städtischen Hauptausschuss. Dennoch stimmt er am Ende gegen den geplanten Umbau der Gardeleger Nikolaikirche. Seine Begründung: „Zu teuer“.

250.000 Euro will die Stadt investieren, davon 85.000 Euro aus eigener Tasche. Der Rest sind Fördermittel, die bereits zugesagt sind (wir berichteten).Geplant ist eine mobile Teilüberdachung des in einer Bombennacht im Zweiten Weltkrieg zerstörten Teils der Kirche und zudem ein verglastes Bogensegment zwischen beiden Hauptbereichen.

Initiator ist der Gardeleger Kultur- und Denkmalpflegeverein, der seinen Sitz in der Nikolaikirche hat. Der hatte in den vergangenen Jahren zudem schon in Größenordnungen in das Denkmal investiert – moderne Toiletten, beheizbare Aufenthaltsräume geschaffen und - oft auch mit Hilfe der Stadt – für eine Werterhaltung im großen Stil gesorgt.

Das Gebäude gehört zwar der Kirche, ist aber längst keine Kirche mehr. Schon seit Ende der 1970er Jahre wird sie nicht mehr sakral genutzt. Dafür finden in den eindrucksvollen Gemäuern seit vielen Jahren Veranstaltungen, Ausstellungen oder Konzerte statt. Der geplante Umbau werde die Nikolaikirche als Veranstaltungsort extrem aufwerten, betonte Bürgermeisterin Mandy Zepig. Ein weiterer Vorteil: Bei kommunalen Veranstaltungen müsse die Stadt künftig nur Betriebskosten und keine Miete zahlen. Das sei mit dem Verein bereits abgesprochen worden. Und der werde mit dem Zuschuss schließlich auch unterstützt, erinnerte Bauamtsleiter Engelhard Behrends.

Keine überzeugenden Argumente für Macht: „Ich finde 85.000 Euro schon sehr großzügig“, monierte er, „ich kann mir ja auch nicht einfach einen Kindergarten wünschen.“ Wo denn die finanzielle Beteiligung der Kirche als Eigentümerin der Immobilie bleibe, wollte Macht wissen. „Was soll die Kirche investieren? Die nutzen das Gebäude doch gar nicht mehr“, hielt Zepig dagegen. Attraktiv sei die Nikolaikirche nur als Veranstaltungsort. 85 000 Euro sei ihrer Ansicht nach auch nicht teuer angesichts der Nutzungsmöglichkeiten über viele Jahrzehnte hinweg. Macht konnte das nicht überzeugen. Am Ende stimmte er gegen das Projekt, ebenso wie Rüdiger Wolf (Fraktion Feuerwehr/Freie Liste). Entscheiden wird der Stadtrat am 23. April.