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100 Jahre In Zufriedenheit und mit frohem Herzen

Im Kreise ihrer Familie erlebte Irmgard Hohlbein aus Niendorf ihren 100. Geburtstag.

Von Harald Schulz 16.10.2017, 03:00

Niendorf l Die gebürtige Niendorferin zählt zu den Ur-Gesteinen ihres Heimatdorfes. Am Freitag kamen dann auch viele Niendorfer, um der Jubilarin zu ihrem besonderen Ehrentag zu gratulieren. Mit 100 Jahren darf ein Mensch schon die Hände in den Schoß legen und sich verwöhnen lassen. Und Irmgard Hohlbein genoss ihren 100. Geburtstag am Freitag im Kreise der Familie sichtlich. Zum „Mitanfassen“ hätte die Jubilarin ohnehin keine Zeit gehabt, denn die Gratulanten mussten anstehen, um dem Geburtstagskind zu gratulieren. Als besondere Gäste reihten sich Bürgermeister Hans-Werner Kraul, Oebisfeldes Ortsbürgermeisterin Bogumila Jacksch und vom Landkreis Gabriele Böttcher in die Reihe der Gratulanten ein.

Im Kreise ihrer Familie, allen voran Tochter Gabriele und die Ur-Enkelinnen Lara und Josie, fühlte sich Irmgard Hohlbein bestens aufgehoben. Die wahrlich reichlich bestückte Kaffeetafel – mittendrin die Geburtstagstorte mit einer goldenen 100 verziert – erfreute das Geburtstagskind. Doch was der 100-Jährigen ans Herz ging, waren die vielen persönlichen wie herzlichen Glückwünsche von den Nachbarn und den Menschen aus dem Dorf. Viele von denen haben im wahrsten Sinne des Wortes den längsten Teil ihres Lebens mit Irmgard Hohlbein erlebt.

Das Leben der Jubilarin war geprägt durch die über 50-jährige fest zugesagte Zweisamkeit mit ihrem vor 14 Jahren verstorbenen Ehemann Hermann, Tochter Gabriele und ein arbeitsreiches Leben in Niendorf. Es waren in den 1950er Jahren noch völlig andere familiäre Lebensweisen als heutzutage, weiß Tochter Gabriele aus Berichten von Mutter Irmgard zu berichten. „Kennen und lieben gelernt haben sich meine Eltern schon lange vor der Eheschließung. Doch bis die Großeltern ihr Einverständnis für die Heirat von Irmgard und Hermann abgaben, nutze mein Vater immer die Gelegenheiten bei Mutti „anzuklopfen“, wenn Oma und Opa zur Arbeit auf dem Feld waren. Na ja. Und am 7. November 1952 gaben sich meine Eltern das Ja-Wort. Am 1. März 1953 wurde ich dann geboren“, erzählt Gabriele Benecke. Bis heute ist dieses Mutter-Tochter-Verhältnis ein inniges geblieben. Täglich kümmert sich Gabriele Benecke um das Wohl ihrer Mutter. Die leben ja auch Haus an Haus, was für die innere Nähe zueinander und das Umsorgen hilfreich ist.

Hermann und Irmgard Hohlbein bauten nach ihrer Heirat gleich gegenüber vom Elternhaus ihr eigenes Domizil, in dem die Jubilarin auch heute noch ihren Lebensabend verbringt. Beide haben ihr Leben lang in der Landwirtschaft gearbeitet. Er als Veterinärtechniker und sie als LPG-Arbeiterin – für das Paar ein erfülltes Arbeitsleben. Lebensmittelpunkt bis zum heutigen Tag blieb die Familie und der Heimatort Niendorf

Ohne Hilfe der Tochter und Unterstützung durch einen Pflegedient kann die 100-Jährige das tägliche Leben mittlerweile nicht mehr meistern. Doch darüber ist Irmgard Hohlbein nicht verzagt. Im Gegenteil, die helfenden und unterstützenden Menschen sind für sie eine willkommene Abwechslung, um Neuigkeiten aus der Region, insbesondere aber aus Niendorf zu erfahren.

Gefragt, was das Geheimnis für ihr gesegnetes Alter ist, oder ob Irmgard Hohlbein überhaupt ein Rezept für ihre Lebensfrische parat hat, erwiderte die Seniorin, dass es wohl an der Zufriedenheit mit ihrem Leben und einer gesunden Portion an frohem Herzen liegen könnte.