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Aus nach 70 Jahren Nur Störche bevölkern noch die Kita

Die städtische Kindertagesstätte Storchennest in Breitenrode ist geschlossen worden.So will es ein Stadtratsbeschluss.

Von Harald Schulz 31.07.2017, 21:00

Breitenrode l Die als Zettel an die Eingangstür befestigte amtliche Mitteilung zeigt es an: Das Betreten des Gebäudes in dem bislang die Kindertagesstätte (Kita) Storchennest untergebracht war, ist ab dem heutigen 1. August verboten. Nach 70 Jahren Kindertagesstätte Breitenrode ist diese Kapitel nach Auffassung des Stadtrates ad acta gelegt. Nur noch der Storchennachwuchs im Nest auf dem Kita-Schornstein sorgt für Lebendigkeit.

Noch einmal wuselten die Kinder am Montag in der Kita um Erzieherin Irmtraud Thielecke und ihre Helferin Astrid Schulz herum. Aufbruchstimmung machte sich jedoch breit. Draußen im Kita-Garten warteten nachmittags dann Eltern, ältere Kinder und Breitenroder Bürger, um zu danken, sich zu verabschieden, aber auch um zu gratulieren. Erzieherin Irmtraud Thielecke war auf den Tag genau seit 35 Jahren als Kümmerin in der Kita Breitenrode bekannt. Ihre Herzlichkeit erhalten nun die Mädchen und Jungen der städtischen Kita Villa Kunterbunt in Oebisfelde. Der neue Arbeitsplatz von Astrid Schulz wird fortan die Kita Knirpsentreff sein.

Im Verlauf der vielen guten und aufmunternden Worte waren Tränen wohl oder übel vorprogrammiert. Das ging vor allem Thielecke an die Substanz. Nach einigen Minuten reichte die gute Laune dann doch noch zu so etwas wie einem kleinen Gartenfest hinter der schon fast verwaisten Kita.

Die Elterninitiative und Linken-Stadträtin Sabine Bastigkeit sehen diese Endgültigkeit einer Kinderbetreuung in Breitenrode noch in Frage gestellt. Es wird weiterhin darauf beharrt, dass Bürgermeister Hans-Werner Kraul (CDU) die Schließung mittels „verschleppen von Maßnahmen“ zum Nachteil einer Kita-Zukunft durchgesetzt hat. Dagegen will die Elterninitiative rechtlich streiten. Alle neun Kinder, die noch bis Monatsende Juli in der Kita betreut wurden, haben mittlerweile feste Betreuungsplätze erhalten.