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Breitbandausbau Informationen zum schnellen Internet

Breitband-Internet für Oebisfelde-Weferlingen und die Ortsteile rückt näher. Die Stadt will ein eigenes Glasfasernetz herstellen.

Von Alexander Täger 25.09.2017, 23:01

Oebisfelde/Weferlingen l 47 Prozent der Haushalte müssen bis Mitte November ihr Interesse für den schnellen Internetanschluss bekunden. Ansonsten wird es das kommunale Breitband-Netz in Oebisfelde-Weferlingen und den Ortsteilen nicht geben. Derzeit laufen Bürgerinformationsveranstaltungen und Sprechstunden.

Schnelles Internet ist als Standortfaktor enorm wichtig – für Firmen und privat. In ländlichen Gebieten haben Telekommunikationsunternehmen aber häufig kaum Interesse an einem Netzausbau. Die Stadt will deshalb selbst für ein hochmodernes Netz sorgen: „Mit der Herstellung des geplanten Glasfasernetzes beabsichtigt die Stadt, mangels nachhaltiger privater Ausbauinitiativen, die bestmöglichen Bedingungen für die Nutzung des Internets zu schaffen“, erklärt sie auf ihrer Internetseite.

Bei einer Reihe von Einwohnerversammlungen – wie am Freitagabend im Oebisfelder Schützenhaus – können sich Bürger nun über das Projekt informieren und ihr Interesse bekunden. Der geplante Bau des Glasfaser-Netzes sei eine „einmalige Chance“, eine moderne Infrastruktur zu schaffen und damit große Vorteile für Gewerbetreibende und Privatleute, betonte Uwe Dietz, Bauamtsleiter der Stadt Oebisfelde-Weferlingen. Wichtig sei, dass die Bürger wüssten, dass es sich um ein städtisches Vorhaben handele: „Das ist kein Netz von irgendwem, sondern ein kommunales Netz.“

Uwe Dietz begrüßte die Bürger und gab einen Überblick über das Großprojekt. „Wir wissen, dass Glasfaser das Medium der Zukunft ist.“ Anschließend stellten Jens Strahlendorff und Normen Dyllong von der DNS:NET Internet Service GmbH die Glasfaser-Technologie vor. Die Firma soll das stadteigene Breitbandnetz betreiben. Entstehen soll ein sogenanntes FTTH-Netz („Fiber to the Home“, deutsch: Glasfaser bis ins Haus), bei dem das Glasfaserkabel bis ins Haus verlegt wird. Geschwindigkeitsverluste, wie sie bei den bestehenden Kupferkabeln durch die Entfernung bis zum Hausanschluss sowie viele gleichzeitige Nutzer entstehen, werden so verhindert.

Gegenüber Kupfer ist zudem ein viel höheres Tempo beim Herauf- und Herunterladen der Dateien möglich. Angeboten werden von DNS:NET verschiedene Pakete mit Leistungen zwischen 100 und 500 Megabits pro Sekunde (MBit/s) beim Herunterladen sowie 50 bis 100 MBit/s beim Heraufladen. Möglich sind mit der Technik prinzipiell auch höhere Geschwindigkeiten bis 1000 MBit/s. Ebenfalls zubuchbar sei Fernsehen, weitere zukünftige Optionen möglich. Nicht zuletzt steigere ein Glasfaser-Anschluss auch den Wert der Immobilie, so Strahlendorff. Außerdem sei es „ein kommunales, offenes Netz.“ Kunden haben „nach 24 Monaten die freie Anbieterwahl.“ Dass sich nach zwei Jahren Netzbetrieb weitere Anbieter dafür interessieren, davon zeigte er sich überzeugt: „Gehen sie davon aus, dass noch andere kommen.“

Voraussetzung für den Bau des stadteigenen Glasfaser-Netzes ist das Erreichen einer Mindestquote, um es wirtschaftlich betreiben zu können. Heißt: Es müssen genügend private Haushalte und Unternehmen einen Glasfaser-Anschluss haben wollen und dafür einen Vorvertrag abschließen – nämlich mindestens 47 Prozent. Bis zum 15. November soll die Quote erreicht sein.

Das Projekt wird unter Federführung der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Breitband durchgeführt, deren Mitglied die Stadt ebenso ist wie der Landkreis und weitere Gemeinden. Laut Dietz liege die Investitionssumme bei 34 bis 35 Millionen Euro. Rund neun Millionen Euro an Realförderung vom Bund seien zugesagt. Zwei Millionen könnten vielleicht noch vom Land hinzukommen, diesen Fördertopf sieht Dietz aber als „überzeichnet“ an. Die restlichen Kosten sollen über Kommunalkredite aufgebracht und über die Verpachtung refinanziert werden.

Auf der Internetseite des Netzbetreibers (www.breitbandengel.de ) ist der aktuell erreichte Stand der Mindestquote einsehbar. Weitere Infos sowie ein Dokument mit den Tarifen und Terminen für die Bürgerversammlungen finden sich auf der Seite der Stadt: www.stadt-oebisfelde-weferlingen.de