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Exkursion Drömling ein zu behütender Schatz

Der Weltenbummler Mario Goldstein wanderte entlang des Grünen Bands und durchstreifte dabei den Drömling bei Oebisfelde.

Von Harald Schulz 19.07.2018, 12:00

Oebisfelde l Der Weltenbummler, Selfmade-Unternehmer sowie Autor von Dokumentarfilmen und -büchern ist nach 2016 ein zweites Mal auf Spurensuche entlang des Grünen Bandes vom Harz bis nach Mecklenburg unterwegs, diesmal im Auftrag der Stiftung Umwelt, Natur und Klimaschutz Sachsen-Anhalt, wiederum in Begleitung seines mittlerweile zehn Jahre alten Hundes „Sunny“. Wie im Harz ging Goldstein bei der Wanderung durch den Naturpark Drömling im geschichtlichen wie naturkundlichen Sinne auf intensive Spurensuche. Was den rastlosen Visionär in den Bann sieht, das versucht er, von der Wurzel her anzupacken – das hat ihn für diese spezielle Exkursion entlang der einstigen deutsch-deutschen Grenze schon 2016 begeistert, das faszinierte ihn sofort an der Naturlandschaft Drömling, die er als zu behütender Schatz bezeichnete, ebenso wie die Harzlandschaft.
Was den Abenteuer, der unter anderem fünf Jahre über die Meere segelte, den Dalai Lama besuchte und quer die Wildnis von Kanada und Alaska durchstreifte, am Grünen Band fesselt, ist seine persönliche Biografie und die der Menschen, die dort an der Nahtstelle des ehemals Eisernen Vorhangs lebten und heute als Deutsche vereint leben. „Da ergibt es sich wie von selbst, diese erhaltens- und schützenswerte Landschaften kennenzulernen“, meinte Goldstein am Mittwoch, kurz bevor er mit dem Leiter der Naturparkverwaltung Drömling und dem Eule-Filmteam aus Meißen zur Exkursion in den Drömling aufbrach. Goldstein ist im Vogtland aufgewachsen. Bereits in der ehemaligen DDR wurde es ihm „zu eng“ und mit 18 Jahren ergriff er die Flucht. Nach Umwegen landete Goldstein schließlich im Westen Deutschlands.
Auf die Frage, wie er sich für solche Wandertouren vom Harz bis nach Mecklenburg vorbereitet und fit hält, gibt es eine kurze präzise Antwort: „Ich bin eigentlich täglich so um die 20 bis 30 Kilometer unterwegs, der Körper spürt das, stellt sich darauf ein.“ Das wichtigste Überlebenselixier ist Wasser, vor allem darf sein Hund „Sunny“ keinen Durst erleiden. Etwas zu essen findet sich immer, eine Herberge auch, wenn es denn einmal nicht so ist, wird das Zelt ausgepackt und unterm Sternenhimmel genächtigt“, sagt der 48-jährige Naturbursche, der vielleicht irgendwann einmal sich in einem Kloster zur Ruhe setzen will.
Für den Drömling hatte sich Goldstein sogar einen dreitägigen Aufenthalt gegönnt. Bereits am Sonntag war er mit Wolfgang Sender von der Naturparkverwaltung unterwegs. „Abenteuer pur. Eine Bootstour endete sehr schnell mit Kentern und die Folgen vom Kontakt mit Hinterlassenschaften des Eichenprozessionsspinners spüre ich noch am ganzen Körper. Aber diese unberührte Natur entschädigt umso mehr“, resümierte Goldstein den Ausflug am Sonntag.
Nun am Mittwoch drang Goldstein für Film-Aufnahmen und für die Stiftung Umwelt, Natur und Klimaschutz Sachsen-Anhalt als Botschafter des Grünen Bandes mit Braumann ins Herz des Naturparks vor – die Naturschutzzone null.
Die Wanderung als Botschafter ist noch nicht beendet. Der weitere Weg führt ihn nach Kaiserwinkel, nach Böckwitz/Zicherie ins Grenzmuseum, dann weiter durch das Cheiner Torfmoor, entlang der Brietzer Teiche nach Salzwedel. Noch ein Stück durch die Altmark, dann wird der Botschafter des Grünen Bands an der sogenannten Wirler Spitze von Umweltministerin Claudia Dalbert am 2. August empfangen. Am 7. August verlässt Goldstein voraussichtlich die Wanderstrecke Grünes Band in Sachsen-Anhalt in Richtung Ostsee.