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Feuerwehr Ansturm auf Nervenkitzel in 32 Meter Höhe

Ein neues Drehleiterfahrzeug ist der Feuerwehr in Oebisfelde feierlich übergeben worden.

Von Harald Schulz 20.09.2017, 03:00

Oebisfelde l Mit kommunalpolitischen Bauchschmerzen, aber letztendlich einvernehmlich, hatte der Stadtrat die Neubeschaffung eines Drehleiterfahrzeuges für die Feuerwehren der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen beschlossen. Am Montag wurde die L 32 A-XS 2.0 in Dienst gestellt. Die Feuerwehrkameraden standen Montagabend in Reih und Glied, der Feuerwehrnachwuchs machte es seinen Vorbildern nach und die Ehrengäste ließen sich von Oebisfeldes Wehrleiter Frank Hartwig bereits vorab Details erklären. Die Besucher der feierlichen Übergabe der neuen Drehleiter vor dem Feuerwehrgerätehaus meinten einhellig: „Was für ein Fahrzeug, voller Technik und Kraft. Da möchte ich einmal mitfahren.“

Dieser Wunsch wurde eine gute Stunde später auch gern für junge wie ältere Gäste sehr luftig erfüllt. Es glich einem Ansturm: Im Arbeits- und Rettungskorb sicher untergebracht, wollten alle jene, die sich trauten, den Nervenkitzel in 32 Meter Höhe erleben.

Zuvor verdeutlichte Wehrleiter Hartwig den Zugewinn für die Einsatzbereitschaft seiner Kameraden zum Schutz von Leib und Leben sowie Hab und Gut in der Einheitsgemeinde, aber auch um in den Nachbarregionen zu unterstützen. Die erfahrene Feuerwehrführungskraft vergaß jedoch nicht zu erwähnen, dass beim Unfall im September 2016, der den Totalschaden der alten Drehleiter zur Folge hatte, alles noch einmal mehr oder minder glücklich geendet sei.

Mit der neuen Rosenbauer-Drehleiter haben die Feuerwehren ein knapp 560.000 Euro teures Einsatzfahrzeug erhalten, das ein weitaus umfangreicheres Einsatzspektrum als die alte DLK 23/12 bietet. Die fünfteilige, vollautomatische Drehleiter auf einem Mercedes-Fahrgestell bietet eine Einsatzreichweite von 32 Metern. Der Arbeits- und Rettungskorb kann, im Gegensatz zur starren Ausführung an der alten Drehleiter, variabel angesteuert werden, so dass nun auch Rettungen aus Dachfenstern möglich sind. Und, so Hartwig, es ist jetzt für fünf Personen in dem Korb Platz, zudem ist eine großvolumige Steigleitung für die Wasserförderung bis zum Korb installiert.

Bürgermeister Hans-Werner Kraul überreichte die Fahrzeugschlüssel mit Freude an Wehrleiter Hartwig. Kraul sieht die Drehleiter in guten Händen bei der Oebisfelder Feuerwehr, war überzeugt, dass damit die Einsatzbereitschaft aller Feuerwehren für die Sicherheit der Bevölkerung gestärkt ist. Auch für die weitere Entwicklung in den Feuerwehren sieht der Bürgermeister einen sich abzeichnenden Lichtschimmer in Sachen Technik und persönliche Schutzausrüstung.

Zeit, Geld und Nerven sah hingegen Oebisfelde Ortsbürgermeisterin Bogumila Jacksch mit der Indienststellung der neuen Drehleiter beansprucht. Jacksch sprach sich dafür aus, bei den Feuerwehren nicht zu sparen, sah die Stationierung der Drehleiter in Oebisfelde als ideal an.

Ordnungsamtsleiter Detlef Meyer sprach bei der Anschaffung von einer Maßnahme, die Kraft und Mühen gekostet hatte, wobei auch einige Hürden zu bewältigen waren. Er versprach den Feuerwehrkameraden ohne konkret zu werden, „jeden mitzunehmen, wenngleich das einige nicht so sehen würden“. Es folgten weitere Gratulationen von der Schützengilde Oebisfelde, der Velpker Partnerwehr und von Abordnungen der Feuerwehrkameraden aus Weferlingen, Bösdorf und Hörsingen. Die gastgebende Wehr revanchierte sich mit Erbsensuppe samt Bockwurst aus der Gulaschkanone und Freibier.