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Heimatverein Sprudelnder Quell fürs Stadtrenommee

Der Heimatverein Oebisfelde gilt als Quell fürs Stadtrenommee. Das belegten im Verlauf der Jahreshauptversammlung offizielle Grußworte.

Von Harald Schulz 04.03.2019, 04:00

Oebisfelde l Die Leistungskurve all dieses ehrenamtlichen Schaffens zeigte auch im Jahr 2018 steil nach oben. Es scheint, dass der Vorstand des Heimatvereins nach dem Sprichwort „Wer rastet, der rostet“ handelt. Vorsitzender Ulrich Pettke berichtete in seinem Jahresrückblick von vielen Aktivitäten, die dank der Unterstützung von ebenso vielen Helferinnen und Helfern aus den eigenen Reihen, von befreundeten Vereinen, aber auch dank finanziell sowie mit Rat und Tat unterstützender Förderer in Projekte umgesetzt werden konnten. Nicht zuletzt, so Pettke, weil die Zusammenarbeit mit dem Ortschaftsrat, dem Stadtrat und dank der Unterstützung durch die Verwaltung „eine fruchtbare Sache ist“.

Eine andere fruchtbare Sache war vereinsintern die Verlegung der Saisoneröffnung auf den 30. April, da am 1. Mai andere Feste in der Region sich zu Publikumsmagnete entwickelt haben, begründete Pettke diese Premiere, die aus der Ideensammlung von Steffen Wetterling stammt. Zu diesem Stelldichein auf dem großen Burghof kamen viele Oebisfelder, zahlreiche davon mit ihren Bekannten. Dieser Erfolg ist Motivation, in diesem Jahr ebenso, vielleicht mit anderen Anreizen, zu verfahren.

Ein anderes großes Pensum bewiesen Vereinsmitglieder und Helfer, insbesondere der Kulturverein Castrum, mit Museums-, Burg-, Altstadt- und Nachtwächterführungen (Volksstimme berichtete). Im Burg- und Heimatmuseum erregte hingegen die vom Vereinsmitglied Lutz Bieri restaurierte 400 Jahre alte Rathaus-Wetterfahne bei den Besuchern Aufmerksamkeit. Sie schmückt gleichzeitig die ebenfalls von kundigen wie versierten Restaurateuren aus dem Verein wieder in Gang gebrachte älteste historisch erhaltene Oebisfelder Rathausuhr. Im großen Stil umgestaltet wurde die Schulausstellung. Hier gab es eine völlig neue Gestaltung bei der Präsentation der Oebisfelder Schulen und der Dorfschulen. Zudem existiert jetzt dort ein Fernseher mit Video-Wiedergabe, die zeigt, wie der Unterricht um 1914 in deutschen Schulen erfolgte. Weitere Ausstellungen wurden mit „Großmutters Waschtag“, „100 Jahre Gemeinde Kaltendorf und Stadt Oebisfelde“, die Schneider-Ausstellung und die neue Dauerausstellung mit dem Thema „Friseursalon anno dazumal“ in Szene gesetzt.

Projekte des Heimatvereins, die bemerkenswerte öffentliche Aufmerksamkeit überregional für die Stadt, die Einheitsgemeinde und die Menschen dieser Region gleichermaßen erweckten waren die Sanierung der Grenzinfotafel unmittelbar an der Büstedter Brücke, die Kunstausstellungen mit der Bösdorfer Künstlerin Angelika Flaig und das noch nicht abgeschlossene Graffiti-Projekt im Oebisfelder Bahnhofstunnel. Pettke betonte dabei, dass das Engagement der Kunstsprayer bisher auf ein durchweg positives Echo in der Öffentlichkeit gestoßen sei. In diesem Zusammenhang wünschte sich der Heimatverein, dass es der Stadt gelänge, den Tunneldurchgang durch regelmäßige Säuberungseinsätze ansehnlicher zu halten.

Wenngleich die Aufzeichnung der 2018er MDR-Sommertour in Oebisfelde zu einigen Missverständnissen zwischen den Akteuren geführt hätten, die ausschließlich aufgrund der Planung und Umsetzung durch das Produktionsteam begründet waren, so Pettke, gelang die Ausstrahlung nachweisbar zu einer der erfolgreichsten Werbungen für Oebisfelde, wie ein deutlich zu registrierender Besucherzuspruch am Tag des offenen Denkmals selbst aus dem Magdeburger Raum und dem Harz-Landstrich aufgezeigt hat.

Der Tag des offenen Denkmals war auch der Startschuss für den Verkauf des zehnten historischen Kalenders von Oebisfelde. Es war in diesem Fall der letzte seiner Art vom Heimatverein, kündigte Pettke an. Dank sagte der Vorsitzende dann dem Ehepaar Hans und Elisabeth Blanck, die dem Verein einen Baum für den Luna-Park gespendet hatten. Und ein dickes Lob erhielt Christiane Schütrumpf. Ihr ehrenamtliches Engagement ermöglicht es dem Verein, Projekte so perfekt auszuweisen, dass Anträge bei Behörden und Ämtern anstandslos und für den Verein erfolgreich bearbeitet werden.

Ohne Beanstandungen, vielmehr mit der Aussage der Kassenprüfer, dass die Aufzeichnungen bis auf den letzten Cent stimmen, wurde Schatzmeisterin Veronika Lehnert entlastet, damit auch der Gesamtvorstand für 2018. In der Jahresaufrechnung ergaben zirka 18 200 Euro Einnahmen bei 17 200 Euro Ausgaben ein Plaus. Setzt man das im Verhältnis zu den Aktivitäten und Projekten, gelingt dem Heimatverein Großes mit kleinem Budget.