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Corona Lokale Impfstationen gefordert

Senioren aus dem Bereich Oebisfelde sind meist mit der Terminvereinbarung für eine Impfung überfordert. Lokale Stationen werden gefordert.

Von Harald Schulz 02.02.2021, 00:01

Oebisfelde l Keine grundsätzlichen logistischen und strukturellen Probleme sieht Oebisfeldes Ortsbürgermeisterin Bogumila Jacksch (UWG) darin, zusätzlich zum Impfzentrum in Haldensleben auch lokale Impfstationen in der Fläche anzubieten. So würden sich für Jacksch beispielsweise die Sporthallen in Oebisfelde von der erforderlichen Dimension her sicherlich für eine solche Station eignen. Die Ortsbürgermeisterin, gleichfalls mit Mandaten im Börde-Kreistag und Stadtrat Oebisfelde-Weferlingen vertreten, geht sogar so weit, dass sie sich durchaus vorstellen kann, Impfstationen zeitlich befristet auch in Dörfern einzurichten.

Bei den dafür notwendigen Strukturen könnten Feuerwehrkräfte, Helfer vom Technischen Hilfswerk und anderen Hilfsorganisationen beste Dienste leisten. So wäre auch ein funktionierender Shuttle-Dienst möglich, heißt es von Jacksch. Die notwendige Anzahl von medizinisch geeignetem Personal kann aktuell durch das Gesundheitsamt aufgestellt werden, da es bei der aktuellen Belieferung mit ausreichendem Impfstoff zu Verzögerungen gekommen ist.

„Die ältere Bevölkerung in einer Kleinstadt wie Oebisfelde, selbstverständlich auch die im Flecken Weferlingen und erst recht die Rentner in den Dörfern stehen derzeit tatsächlich vor für sie kaum zu bewältigenden Problemen beim Corona-Selbstschutz“, stellt Jacksch fest. Es beginnt allein schon damit, so ihre Erläuterung, dass die Rentner, erst recht die besonders betagten Einwohner, äußerst schwer, wenn überhaupt, einen Impftermin telefonisch erhalten. „Warteschleifen, digitale Ansagen und Vertröstungen erhöhen nur noch die Unsicherheit der älteren Menschen. Vertrauen geht so verloren“, so die Ortsbürgermeisterin. Gravierender noch wirke sich aus, dass der öffentliche Personennahverkehr im ungenügenden Maße zur Verfügung stehe.

Nach Einschätzung von Jacksch wüssten viele Senioren überhaupt nicht, wie sie das Impfzentrum Haldensleben erreichen sollen – und wo es in der Stadt zu finden ist. Und bei diesen derzeit zweistelligen Minusgraden sei es für wohl die meisten Senioren ein Wagnis, sich zum Impftermin auf den langen Weg zu machen, weiß Jacksch zuverlässig aus Gesprächen mit älteren Menschen in Oebisfelde, Lockstedt und Wassensdorf.

Der Landkreis Börde wird sich zu dezentralen Impfstellen am Mittwoch positionieren, so Pressesprecher Uwe Baumgart.