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Insekten Schädlingsbekämpfung ist Herkulesaufgabe

Die Zeit für Maßnahmen gegen einen Massenbefall, wie in Oebisfelde, durch den Eichenprozessionsspinner wird knapp.

Von Harald Schulz 08.04.2019, 21:00

Oebisfelde l Da passt derzeit etwas nicht zwischen erforderlichen Bekämpfungsmaßnahmen gegen den Eichenprozessionsspinner (EPS) und den dafür bereitstehenden finanziellen Möglichkeiten. Diese Aussage vom Leiter der Naturparkverwaltung Drömling, Fred Braumann, drückt die aktuell angespannte Situation im Kampf gegen den Schädling mit gesundheitsgefährdendem Potenzial für Mensch und Tier aus. EPS-Larven sind nachweislich im niedersächsischen Rühen geschlüpft. Ein Gebiet, das direkt an den Drömling grenzt.

Derzeit bemühen sich die Stadtverwaltung Oebisfelde-Weferlingen und die Naturparkverwaltung um eine Bestandsaufnahme und Einordnung der Eichenbestände, die abzusaugen oder mit chemischen Substanzen besprüht werden können. Zudem wurde herausgearbeitet, in welchen Bereichen mit großer Wahrscheinlichkeit eine Gesundheitsgefährdung beim Massenbefall durch den Schädling zu rechnen ist. Aus diesem Grund hat auch die Bürgerinitiative Buchhorst ihre Bestandszahlen mit einem aktualisierten Stand am Montag bei der Stadtverwaltung eingereicht.

Das Land Sachsen-Anhalt hatte für den Landkreis Börde die Bekämpfung von privaten, kommunalen und auch die im Bereich der Naturparkverwaltung befindlichen Bestände zugesagt. Zurzeit ist für die kommunale EPS-Bekämpfung ein Kostenrahmen von 24 500 Euro geplant. Da jedoch nunmehr jede Kommune die Beauftragung der Fachfirma zur Bekämpfung der EPS eigenverantwortlich vornehmen muss, ist zur Erteilung der Auftragsvergabe die Sicherstellung des gesamten Kostenrahmens erforderlich. Die voraussichtliche Zuwendung kann erst nach tatsächlichem Erhalt als Mehreinnahme gegen die Gesamtkosten gegengerechnet werden.

Aufgrund der nunmehr geänderten Zuständigkeit gehören auch die gefährdeten Wege an den Gewässern im Eigentum anderer Träger zu dem Bekämpfungsvorhaben. Die Stadt wird kurzfristig eine Abstimmung mit dem Naturpark Drömling, dem Landesamt für Hochwasserschutz (LHW) und den privaten Grundstückseigentümern vornehmen, um den Gesamtumfang festzulegen. Erst dann kann aufgrund der Einheitspreise aus der Ausschreibung des Landkreises die Höhe der endgültigen Auftragssumme für die Stadt Oebisfelde-Weferlingen ermittelt werden. Um die Maßnahme frühestmöglich umsetzen zu können, ist eine Beschluss des Stadtrates zu dem überplanmäßigen Aufwand und der überplanmäßigen Auszahlung noch in der April-Sitzung erforderlich. Die aber findet erst am 16. April statt. Der Einsatz von chemischen Substanzen müsste aber mit dem Blattaustrieb erfolgen.

Auch finanziell steht die Stadt vor einer Kraftanstrengung. Als gangbaren Weg schlägt die Verwaltung dem Stadtrat vor, die Summe in Höhe von insgesamt 116.720 Euro für die EPS-Bekämpfung zu nutzen, weil derzeit für die Unterhaltung des Breitbandnetzes eine Inanspruchnahme der vorhandenen Mittel noch nicht erforderlich sei. Dieses Geld könne in Form einer Zwischenfinanzierung für die EPS-Gegenmaßnahmen verwendet werden, lautet der Vorschlag für die Stadtratsitzung.