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Internet Endzeitstimmung ohne Breitband befürchtet

Noch bleibt Zeit bis zum 15. November, um in Oebisfelde die 47-Prozent-Marke zu erreichen, sonst scheitert die Breitband-Initiative.

Von Harald Schulz 03.11.2017, 02:00

Oebisfelde l Für Unternehmer in der Einheitsgemeinde und dem Wirtschaftsbeirat steht fest, dass die Breitbandversorgung sofort und bis zu den Endgeräten verwirklicht werden muss. Zukunftsfähig oder Endzeitstimmung. So formulieren der Oebisfelder Unternehmer Erik Möllmann, Wirtschaftsförderer Peter Schorlemmer und der Sprecher des Wirtschaftsbeirates Manfred Wesche (CDU) die Situation für die regionale Wirtschaft. Die Stadt Oebisfelde-Weferlingen hatte Unternehmer aller Couleur zu Unternehmerfrühstücken in Oebisfelde und Weferlingen eingeladen, um über die Breitbandinitiative Börde zu informieren und dafür zu werben. „Die Veranstaltungen waren bestens besucht, das Interesse groß. Es gab wohl keinen Teilnehmer, der sich keinen Breitbandanschluss für sein Unternehmen vorstellen konnte“, schlussfolgert Wirtschaftsförderer Schorlemmer im Gespräch.

Das hat gute Gründe, wie Möllmann aufzeigt. Der Unternehmer ist im Vorstand des Landesverbands Metall-, Elektroindustrie Sachsen-Anhalt (LVME) und ist ständiger Teilnehmer an den Unternehmerfrühstücken. Für seinen eigenen Betrieb wünscht er sich die Versorgung mit der Lichtpunkttechnik so schnell wie nur möglich.

„Diese Dienstleistung wird in absehbarer Zeit einen grundsätzlichen Status für Lebens- und Arbeitsqualität erhalten. Der Bau- und Wohnungsmarkt hat bereits reagiert. Komfortable, umfassende und zukunftssichere Technik wird dort entsprechend gefordert und bestimmt die Preise“, erkennt Möllmann. „Für Unternehmen und Betriebe reicht das Versprechen digitale Leistungen mit dem Zusatz „bis zu“ anzubieten schon lange nicht mehr aus. Daten, die unsere Betriebe wozu auch immer erreichen, müssen ,just in time‘ verfügbar sein. Und wir müssen ebenso alle Datenmengen mit dem gleichen Anspruch zu den Adressaten verbindlich auf die Reise schicken. Wir im ländlichen Raum kommen dabei und bislang immer zu spät, weil unsere Daten zu lange auf der Datenautobahn unterwegs sind“, überspitzt der Oebisfelder Geschäftsmann den derzeitigen Status Quo in vielen Betrieben.

Und trotz aller Bekundungen pro Breitbandtechnik bis ins Haus hinein, muss die 47 Prozent-Marke erreicht werden, sonst scheitert die Initiative. Vollgas und noch einmal alle Kräfte bündeln ist bei den Befürwortern der Breitband-initiative angesagt. Wie die Anzeigetafel der Internetseite „breitbandengel.de“ informiert, liegen die Anmeldezahlen weit auseinander. So glänzt Buchhorst mit 80 Prozent, Lockstedt mit 72 Prozent oder Seggerde mit 70 Prozent. Aber gerade Oebisfelde mit aktuell 8 Prozent und Weferlingen mit 15 Prozent Anmeldequote bilden die Ausreißer.

„Das verstehe wer will, ich nicht“, schüttelt Wesche als Vertreter des Wirtschaftsbeirates unverständlich den Kopf. „Es ist eine geradezu historische Chance, das leistungsfähigste virtuelle Netz bis ins Haus zu erhalten. Derzeit noch dazu gratis.“ Wesche appelliert auch aus der Nähe zum Wirtschaftsstandort Wolfsburg, die Breitbandinitiative zu nutzen. „Die wirtschaftlichen Kontakte können sich mit Breitbandtechnik nur verbessern. Oebisfelde hängt in vielerlei Bereichen am Nabel der niedersächsischen Großstadt. Das reicht bis in die Lebensqualität vieler Familien hinein“, ist Wesche überzeugt.

Und auch Möllmann sieht in der Breitbandinitiative eine Großchance für Bürger und Wirtschaft: „Mit dem Vorhaben entsteht ein Hochleistungsnetz, das zukunftsfähig und leistungsstark ist und allein von der Kommune als Eigentümer betrieben wird. Die Bürger der Einheitsgemeinde haben also grundsätzlich direkten Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit.“