1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oebisfelde
  6. >
  7. Kein Glyphosat im Stadtgebiet einsetzen

Kommunalpolitik Kein Glyphosat im Stadtgebiet einsetzen

Knapp ein Jahr nach dem Bürgermeisterwechsel in der Stadt Oebisfelde-Weferlingen spricht die Volksstimme mit den Fraktionsspitzen.

Von Harald Schulz 04.01.2018, 02:00

Volksstimme: Sie antworten als Repräsentant der Zwei-Personen-Fraktion von Piraten und Bündnis 90/Die Grünen, worauf Sie sich mit Thomas May (Die Piraten) verständigt haben. Wie beurteilen Sie die aktuelle Zusammenarbeit mit der Spitze der Stadtverwaltung und den Fachabteilungen, knapp ein Jahr nach dem Wechsel im Bürgermeisteramt und der Verwaltungsspitze ?

Jörg Lauenroth-Mago: Seit der Neuwahl ist deutlich mehr Ruhe in die politischen Diskussion eingekehrt. Ich finde, dass sich unser Bürgermeister, Herr Kraul, sehr bemüht, die unterschiedlichen Positionen zu erfassen und in Entscheidungen einzubeziehen.

Welche gravierenden Verbesserungen/Verschlechterungen sehen Sie für die wirtschaftliche Entwicklung der Einheitsgemeinde ? Was muss aus Ihrer Sicht angepackt werden ? 

Ich halte die Zustimmung des Stadtrates für das länderübergreifende UNESCO-Biophärenreservat Drömling für eine sehr wesentliche Entscheidung. Die Förderungen und Koordinierung touristischer und kultureller Aktivitäten muss weiter verstärkt werden.

War der Entschluss für die Breitbandinitiative der richtige und in der Zeitschiene notwendig ?

Ich halte den Ausbau des Glasfasernetzes für sehr wichtig. Das Projekt sollte zügig umgesetzt werden.

Wenn die Ortschaftsräte nur noch ein Anhörungsrecht besitzen, quasi nur nachgeordnet an der Gestaltung der lokalen Ebene beteiligt sind, stellt sich die Frage, ob dieses politische Gremium noch eine Existenzberechtigung besitzt ?

Ich halte das Anhörungsrecht der Ortschaftsräte für ausgesprochen wichtig. Das Selbstverständnis im Stadtrat ist, den Positionen der Ortschaftsräte sehr viel Gewicht beizumessen. Dass die letztendliche Entscheidung beim Stadtrat liegt, halte ich für richtig, weil dadurch die Gesamtheit besser berücksichtigt werden kann. Die regelmäßigen Bürgermeisterrunden sind eine weitere Einrichtung, die speziellen Gesichtspunkte der Ortschaften zu berücksichtigen.

Was kann unternommen werden, damit die Menschen, Vereine und Gemeinschaften innerhalb der Einheitsgemeinde spürbar in ihrem Ehrenamt gestützt werden? Muss sich dazu auch etwas in der Landesgesetzgebung/Kommunalverfassung verändern ?

Ich finde, das sich eine unendliche große Anzahl von Menschen in unserem Stadtgebiet ehrenamtlich engagiert. Die Vielzahl von Veranstaltungen in den einzelnen Ortschaften ist sicherlich ein deutlicher Beleg dafür. Es sollten mehr Mittel für diese Zwecke bereitgestellt werden, so dass auch kommunale Einrichtungen kostenlos für ehrenamtliches Engagement zur Verfügung gestellt werden können.

Sind zwei Grundschulen mit dem selben Einzugsgebiet in der Stadt Oebisfelde zukunftsorientiert ?

Oberste Priorität hat die Erhaltung der drei Grundschulstandorte Oebisfelde, Weferlingen und Rätzlingen. Die Anzahl von Kindern und Neugeborenen ist deutlich höher, als die offiziellen Bevölkerungsprognosen aussagen. In die bestehenden Grundschulen sollten alle notwendigen Investitionen gesteckt werden, damit wir auch zukünftig die wachsenden Schülerzahlen ein gutes Angebot machen können.

Nennen Sie bitte den für Sie wichtigsten politischen Schritt zum Wohle der Einheitsgemeinde.

Wir sollten alles für eine menschenfreundliche und nachhaltige Entwicklung unseres Stadtgebietes tun. Dazu gehören gute Kinderbetreuungseinrichtungen, gute Schulen, Förderung von kulturellen und touristischen Aktivitäten, Unterstützung der Entwicklung des Drömlings zum Biosphärenreservat, zur Verfügungstellung von mehr Bauplätzen in allen Dörfern und Förderung des kommunalen Wohnungsbaus.

Es darf kein Einsatz des heftig umstrittenen Glyphosats und anderen Umweltgiften im Stadtgebiet vorgenommen werden. Die Verpachtung von Acker- und Grünlandflächen sollte nur an Landwirtschaftsbetriebe erfolgen, die den Einsatz von Umweltgiften ablehnen und eine möglichst nachhaltige Landwirtschaft betreiben.