Krippen-Problem Lösung ausgebremst

In Oebisfelde gibt es zu wenig Krippenplätze. Doch ein Beschluss zur Lösung des Problems wurde vertagt. Das löste Kritik aus.

Von Harald Schulz 04.12.2020, 05:00

Oebisfelde l Diese Entscheidung, das Für und Wider nochmals im Schul- und Sozialausschuss sowie im Ortschaftsrat Oebisfelde auszuloten, wurde durch einen Mehrheitsbeschluss in der Stadtratssitzung am Dienstag herbeigeführt. Dieses Votum sorgte bereits einen Tag später für Nachwehen durch Oebisfeldes Ortsbürgermeisterin Bogumila Jacksch. Und nun lässt der Vorsitzende der Stadtelternvertretung, Marco Sobotta, öffentlich sein Unverständnis folgen. Sobotta, ebenfalls Mitglied des Ortschaftsrates mit WfO-Mandat, kritisiert und bedauert in einem Atemzug, dass es trotz bestehendem Engpass bei dem Krippen-Platzangebot wieder zu keiner dringend erforderlichen Lösung für das ab dem ersten Quartal 2021 anstehende Krippen-Platzproblem kommen wird. Die Beschlussvorlage ließ bei den Eltern, die auf einen Krippenplatz gehofft hatten, Hoffnung aufkeimen. Die sei jetzt wie eine Seifenblase zerplatzt, bedauert Sobotta.

Umso unverständlicher erscheint diese Entscheidung dem Elternvertreter, da die Stadtverwaltung alle Vorarbeit geleistet habe, um eine Lösung ab Anfang/Mitte 2021 zu schaffen, dann eben ohne Not Zeit bestünde, bis die neue Einrichtung am Lehmweg betriebsfertig öffnet.

Sobotta: „Und jetzt wurde durch einen Antrag einer Oebisfelder Linken-Stadträtin oder deren Fraktionswunsch das Ganze wieder ausgebremst. Vielleicht wurde die Absetzung auch erst durch die Abwesenheit mehrerer anderer Stadträte möglich.“

„Wir wollen als Stadt familienfreundlich sein und weisen seit über einem Jahr Eltern ab, die auf der Suche nach einem Krippenplatz in unserer Einheitsgemeinde, speziell in Oebisfelde, sind. Dazu gehört, dass neben einem Platzproblem auch das Problem mangelnder pädagogischer Kräfte gelöst werden muss“, weitet Sobotta den Problemkreis weiter auf.

Für unnötig hält Sobotta die nun ausgelöste Situation, „dass in allernächster Zeit Eltern wohl wieder ohne Krippenplatz dastehen. Das kann doch so von gewählten Bürgervertretern für Bürger nicht gewollt sein“.

Sobotta ruft nunmehr junge Eltern zu mehr Solidarität und einer deutlicher zu spürenden Anteilnahme an der politischen Debatte für eine Lösung in dieser Problematik auf.

Hintergrund: Der Stadtrat Oebisfelde-Weferlingen sollte Dienstag beschließen, den Bürgermeister zu beauftragen, die Auflagen zur Reaktivierung der ehemaligen Kita Wassensdorf als Kinderkrippe zu erfüllen. Dazu sollte eine bis zur Fertigstellung der neuen Kinderkrippe am Lehmweg in Oebisfelde befristete Betriebserlaubnis für die Kinderkrippe in Wassensdorf mit maximal 13 Plätzen als Außenstelle der städtischen Oebisfelder Kinderkrippe Knirpsentreff beim Landkreis Börde beantragt werden.

Als Ziel galt, die Wassensdorfer Kinderbetreuungseinrichtung zum Mai des kommenden Jahres in Betrieb gehen zu lassen.