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Landkreis Börde Ohne Vollsperrung kein Ausbau möglich

Die Landesstraßenbaubehörde informiert Bürger über grundhafte Sanierung der L 22 von der Kreisgrenze bis Wassensdorf.

Von Harald Schulz 18.09.2020, 01:01

Oebisfelde/Buchhorst l Dass diese Vollsperrung der Teilstrecke von der Kreisgrenze zum Altmarkkreis Salzwedel bis einschließlich zur Ortseinfahrt von Wassensdorf den Buchhorstern so gar nicht schmeckt, das erfuhren LSBB-Regionalbereichsleiter Stefan Hörold und Planer Andreas Lange vom Ingenieurbüro Lange und Jürries aus Magdeburg im Verlauf der Informationsveranstaltung. Es fielen dabei auch ab und an hemdsärmelige Unmutsäußerungen aus der Zuhörerrunde.

Die Informationsveranstaltung hatte Oebisfeldes Ortsbürgermeisterin Bogumila Jacksch (UWG) eröffnet. Sie erhoffte sich von dem Treffen ein anderes Ergebnis, als die Vollsperrung über Monate mit einer erneuten Umleitungsstrecke, die den Buchhorstern und Wassensdorfern viele Zusatzkilometer und Zeit für Wege nach Oebisfelde oder Klötze mit sich bringen wird. Sie wertete es als Erfolg für den Bürgerwillen, dass die geplante Ausbaudauer von zwölf Monaten mittlerweile auf sechs reduziert werden konnte.

Alles Zetern gegen eine Vollsperrung wird nicht helfen, wenn dieses Teilstück der Landesstraße von Grund auf neu aufgebaut werden soll, verdeutlichten Hörold und Lange in ihren Erläuterungen. Diese Vollsperrung beruht auf mehreren Faktoren, die nicht zu verändern sind, wie der Planer ausführte: Die L 22-Teilstrecke wurde auf einem Damm seitlich versetzt gebaut. Dieser Versatz wird nun korrigiert, so dass der Straßenverlauf mittig mit einer Fahrbahnbreite von 6,50 Meter platziert wird. Ein anderer, nicht veränderbarer Fakt ist die nutzbare Gesamtbreite des Dammkörpers für den Ausbau. Da stehen lediglich 9,50 Meter zur Verfügung, was gleich zweierlei Dinge erfordert: Erstens, dass sämtlicher Baumbestand entlang der Ausbaustrecke geräumt werden muss, und zweitens, dass nicht genügend Raum für eine einseitige Verkehrsführung entlang der Ausbaustrecke vorhanden ist. Erst wieder in der dann nicht passierbaren L 22-Ortsdurchfahrt kann die Obstbaumreihe entlang des Gehweges erhalten bleiben, die Baumreihe gegenüber wird jedoch gefällt werden müssen, erläuterte der Planer.

Die Ausbauarbeiten für die rund zwei Millionen teure Erneuerung sollen in 2021 ausgeschrieben werden, dann in 2022 mit einer Bauzeit von sechs Monaten fertiggestellt sein.

Es wird zwei Bauabschnitte geben, obwohl „am Stück“ gearbeitet wird. Begonnen wird aus Richtung Wassensdorf von der Mittelgraben-Brücke bis zur Kreisgrenze. Danach wird der Anschluss von der Brücke bis nach Wassensdorf gebaut. Für die Erneuerung der Brücke wird eine deutlich längere Ausbauzeit benötigt, hieß es. Deshalb wird dann dort eine seitliche Umfahrung der Baustelle eingerichtet werden.

LSBB-Regionalbereichsleiter Hörold informierte, dass sämtliche Informationen betroffener Bürger aufgenommen und soweit möglich in die Planung eingearbeitet werden. Das betrifft sowohl Rettungs- und Versorgungswege, als auch die Möglichkeiten des Personennahverkehrs einschließlich des Schülertransportes.

Nach der Vergabe der Ausbauarbeiten wird die LSBB wiederum zu einem Treffen einladen, in dessen Verlauf mit der beauftragten Baufirma über den weiteren Ausbau detailliert informiert wird.