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Neustart Hinweisen, desinfizieren, hoffen

Die Leiterinnen der Oebisfelder Schulen und Kitas haben die Schutzmaßnahmen intensiviert. Doch es gibt ein Aber.

Von Harald Schulz 27.10.2020, 21:00

Oebisfelde l Darauf hinweisen, desinfizieren und hoffen, dass das Covid-19-Virus nicht in die Schulen oder Kindertagesstätten eingeschleppt wird. So kann die Situation für die Sekundar- und Gemeinschaftsschule, die beiden Grundschulen und die städtischen Kindertagesstätten (Kita) sowie die integrative DRK-Kita in Weddendorf umschrieben werden.

Doch es existiert insbesondere bei jugendlichen Schülern ein Verhalten, das durchaus eine Gruppendynamik erreichen kann, die sich durch ein Ablegen aller Vorsichtsmaßnahmen gegen eine Corona-Infektion ausdrückt. Und dieses Cliquen-Verhalten endet bereits am Schultor. Es hat den Eindruck, als wenn cooles Auftreten weitaus wichtiger ist, als auf den Mundschutz und Abstand zu bauen. Auch die Umarmung als Begrüßung gehört offensichtlich immer noch als Ritual dazu. Und ein kraftvolles Abklatschen als Begrüßen unter Kumpels war ebenfalls am Dienstag an der Schulbushaltestelle zu beobachten.

Ganz anders geht es da beim Schülertransport zu. In den Bussen hat jeder Schüler seinen Sitzplatz. Und zwar nur dann, wenn die Alltagsmaske korrekt über Mund und Nase sitzt. Ein diszipliniertes Verhalten, das an der Haltestelle bis zur Busabfahrt eben nicht bei allen wartenden Schülern zu beobachten war.

Werden die Schutzbefohlenen jünger, dann bleiben die Hygienemaßnahmen zwar ebenso umfangreich, doch die Mädchen und Jungen scheinen sich sogar mit dem jeweiligen Hygienekonzept in ihren Grundschulen zu identifizieren. Zwar empfanden Schüler der Grundschule an der Aller und der „Drömlingsfüchse“ das Tragen einer Alltagsmaske in den Pausen als „nicht so prickelnd“, doch die Einsicht reicht sogar soweit, dass sich gegenseitig für das Einhalten der persönlichen Hygienemaßnahmen ermahnt wird.

Nach den zwei Tagen hinter der Maske wurde am heutigen Mittwoch in den Grundschulen die Maskenpflicht aufgehoben. Wie von den Schulleiterinnen dort zu erfahren war, verlief der Schulstart nach den Herbstferien bislang reibungslos.

Allerdings bleibt immer ein Stück Ungewissheit zurück, damit das Hoffen auf einen Schulbetrieb ohne Corona-Infektion. Denn die Inkubationszeit des hochinfektiösen Virus’ kann mehrere Tage bis zu 14 Tagen betragen.

Deshalb sind die Eltern und Alleinerziehenden immer mit in der Verantwortung. Es herrscht glücklicherweise ein großes Verständnis der Erwachsenen dafür, dass derzeit nur die Lehrerschaft und die Schulkinder sich im Schulgebäude und auf dem Schulhof aufhalten, wie die Schulleiterinnen es auf Anfrage ausdrückten.

Die Anspannung bei den Erzieherinnen in den städtischen Kindertagesstätten (Kita) und bei denen in der integrativen DRK-Kita in Weddendorf ist ebenso groß. Dort, bei den „Wiesenhüpfern“, hat man sich bereits seit Ausbruch der Corona-Pandemie darauf verständigt, Hygienemaßnahmen die oberste Priorität zukommen zu lassen, wie Kita-Leiterin Simone Strauß betont. Die Arbeitsleistung der Mitarbeiterinnen zu gewichten, das ist kaum möglich, so Strauß, doch in Corona-Zeiten haben die technischen Mitarbeiterinnen eine große zusätzliche Last zu stemmen. Vom stündlichen Desinfizieren aller Türklinken und Garderoben, über mehrmaliges Wischen der Fußböden bis hin zum regelmäßigen Reinigen der Sanitärtrakte reicht der Arbeitsaufwand.

„Mit dem Lüften gibt es keine Probleme, denn wir beschäftigen die Kinder so oft es nur geht draußen, währenddessen wird drinnen gelüftet. Lässt es das Wetter nicht zu, dann gibt es auch drinnen nie dicke Luft“, erläutert Simone Strauß die Betreuung.

Dort wie auch in der städtischen Kita „Regenbogenland“ müssen in Corona-Zeiten die Eltern und Bringe- wie Holdienste draußen vor der Tür warten. An der Eingangstür sind dann auch alle aktuellen Informationen zu finden. Meint es das Wetter zu arg mit Wind und Regen, bleibt es aber bei einer Stippvisite im Gebäude. Das Kita-Personal achtet dann insbesondere auf Abstände ohne einen Massenandrang.

Was Kita-Erzieherin Susann Briest vom „Regenbogenland“ als hilfreichen Nebeneffekt empfindet, ist, dass schon die Kita-Kinder selbst darauf achten, sich bei jeder Gelegenheit die Hände zu waschen und andere in der Gruppe dazu zu ermahnen.