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Partnerschaft Baumanleuchten zu wichtig

Der neue Partnerschaftsvertrag zwischen dem niedersächsischen Velpke und der Stadt Oebisfelde ist die Basis für weiteres Miteinander.

Von Harald Schulz 19.10.2020, 06:00

Oebisfelde l Es bedurfte seine Zeit, bis der neue Partnerschaftsvertrag zwischen dem niedersächsischen Nachbargemeinderat Velpke und dem Ortschaftsrat Oebisfelde festgeschrieben werden konnte. Doch nun liegt dieses Dokument, von beiden kommunalpolitischen Gremien für gut und zukunftsweisend verfasst, als gemeinsames Miteinander zur Unterschrift bereit. Wann und wo dieser Vertrag von Gemeindebürgermeister Mark Kreutzberg und Ortsbürgermeisterin Bogumila Jacksch unterzeichnet werden soll, darauf hat man sich, durch die Corona-Pandemie bedingt, noch nicht geeinigt. Diese überaus positive Nachricht verkündete Oebisfeldes Ortsbürgermeisterin Jacksch vergangene Woche im Verlauf der Sitzung des Ortschaftsrates.

Das wohl bedeutendste Bindeglied dieses Miteinanders ist der alljährliche Festakt des Baumanleuchtens an der Büstedter Brücke. Eine Veranstaltung von stets größerem öffentlichem Interesse, das auf die einstige Trennung der Menschen westlich ab Büstedt und östlich ab Oebisfelde durch die hermetisch gesicherte Staatsgrenze der damaligen DDR alljährlich aufmerksam macht. Ein dort wachsender Tannenbaum wurde und wird unmittelbar am westlichen Grenzverlauf als Gruß und Zeichen der trotz Grenze bestehenden Nähe zueinander mit Kerzen beleuchtet. Alljährlich bewegt dieses Treffen dort die Menschen. Tränen aufgrund der einstigen Trennung und der Freude über die Wiedervereinigung gleichermaßen sind bei Zeitzeugen immer wieder zu beobachten.

Aufgrund der Corona-Pandemie kamen nun aber von Velpker Seite aus Bedenken, das Baumanleuchten in diesem Jahr zu veranstalten und wenn doch, dann die Feier ohne große Öffentlichkeit mit nur je maximal drei Vertretern aus beiden Orten abzuhalten.

Ortsbürgermeisterin Jacksch vertrat dazu eine andere Auffassung und erhielt dafür Zuspruch aus den Reihen des Ortschaftsrates, zumal in diesem Jahr die Stadt Oebisfelde als Ausrichter in der Verantwortung stehen müsste. „Diese Mahnfeier lebt geradezu von den Menschen, die aktiv die Wiedervereinigung an diesem Ort miterlebt haben. Das Anleuchten ist zu wichtig, um es ausfallen zu lassen“, sieht Jacksch den Festakt ohne Öffentlichkeit und mit Erklingen der Nationalhymne als historisch nicht angemessen an. Und sie gibt zu bedanken, dass die Veranstaltung im Freien stattfindet, somit Platz für Mindestabstände besteht.

„Man sollte sich von Corona nicht unterkriegen lassen“, unterstützte Christiane Schütrumpf (UWG) die Ansichten der Ortsbürgermeisterin. Die Teilnehmer des Festaktes könnten eine lange Schlange mit viel Abstand bilden, regte sie an. Ein weiterer Fürsprecher war WfO-Ratsherr Marco Sobotta: „Zur Not können sich alle Teilnehmer eine geeignete Maske aufsetzen. Wenn sich alle an die Regeln halten, können wir die Veranstaltung wie in all den Jahren zuvor durchführen“, meinte er.

Nicht geklärt blieb in der Diskussion, ob die Feier von instrumentaler Musik umrahmt wird. Der Ortschaftsrat beschloss dann einstimmig, das Baumanleuchten am Sonnabend, 5. Dezember, unter Einhaltung der Corona-Schutzregeln zu veranstalten.