Historie auf einen Platz vereint

Breitenrode l „Wir machen heute kein Tamtam. Heute beginnt die neue Saison und das soll traditionell mit Blasmusik, Kaffeetafel und Präsentation der Ausstellungsräume passieren“, war Günter Bruhn am 1. Mai kurz nach 14 Uhr sichtlich bemüht, kein allzu großes Aufhebens für „10 Jahre Heimatstube“ zu machen. Doch es kam anders, was den Gründer dieser einzigartigen musealen Einrichtung und seine Ehefrau Uta dann doch mehrmals am Eröffnungstag rührte.

Gratulationen wie am Bande prasselten auf Günter Bruhn ein. Ortsbürgermeisterin Bogumila Jacksch lobte das außergewöhnliche Engagement der Bruhns und zahlreicher Heimatfreunde, „die über die Grenzen des Drömlingdorfes hinaus, etwas Einzigartiges geschaffen haben“. Ulrich Pettke, Vorsitzender des benachbarten wie eng verbundenen Heimatvereins Oebisfelde, brachte das größte Geschenk an diesem Tag mit: Einen Nachbau einer Milchbank, wie sie noch vor wenigen Jahrzehnten zum Dorfbild zählte. Und die Blaskapelle Breitenrode spielte zu Ehren von Günter Bruhn dessen Lieblingsmelodie, das Volkslied Hohe Tannen. Spontan ergriff die Bösdorferin Renate Heinze die Initiative, um mit dem Gründer der Heimatstube einen Ehrentanz auf dem Hofpflaster hinzulegen.

Günter Bruhn selbst sagte über diesen besonderen Eröffnungstag: „Viele Menschen, die mir nahe standen und stehen, haben mir damals davon abgeraten, Erinnerungen an Breitenrode von anno dazumal zu sammeln. Heute bin ich froh, dass ich diesem Ratschlag nicht gefolgt bin. Und es gibt bereits einen Nachfolger, wenn ich dann doch einmal aufhöre.“

Die Besucher hatten am Eröffnungsnachmittag die Qual der Auswahl. Für die einen war ein Platz an der mit Porzellangeschirr gedeckten Kaffeetafel das vorrangige Ziel. Andere zog es auf den Vier-Seiten-Hof, wo der Wind zwar ordentlich durchs Haar sauste, die von der Blasmusik Breitenrode gespielten Melodien zum Schunkeln und Mitsingen dafür aber entlohnten. Mit zum guten Ton trugen dabei die Saxofonisten Laura Schlüter und Florian Meinke, die dort ihr erstes offizielles Konzert im Ensemble spielten, bei. Eine feine Gesangseinlage bot zudem Susanne Bruhn, die eigentlich mit Ehemann Matthias in der Flohmarkt-Tenne zu finden war.

Die Heimatstube bietet einen Schatz an Exponaten, Fotos und Literatur aus der Geschichte des Dorfes. Diese einzigartige Sammlung ist von Mai bis September jeweils am ersten Sonntag eines Monats von 14 bis 18 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung unter 039002/451 39 zu besichtigen.