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Schädling bekämpfen 500-Meter-Schutzzone ist 2020 das Ziel

Für die nächsten Bekämpfungsmaßnahmen des Eichenprozessionsspinners ist es sprichwörtlich fünf vor zwölf.

Von Harald Schulz 07.12.2019, 05:00

Oebisfelde l Die Stadtverwaltung hat mit ersten Maßnahmen für Bekämpfungen begonnen. Allein es fehlt am Geld, auch aufgrund der Landes-Haushaltslage. Von der kommunalpolitischen Seite aus soll nun zusätzlich Unterstützung kommen. Die aktuelle Witterung begünstigt die Überlebenschancen der Spinnerrauben im Erdreich. Das bedeutet, dass es ohne eine zumindest in dem Umfang wie bisher vorgenommene Bekämpfung wohl zu einer explosionsartigen Vermehrung des Eichenprozessionsspinners (EPS) kommen kann, äußerte der städtische Ordnungsamtsleiter Detlef Meyer wie auch Sprecher der Buchhorster Bürgerinitiative gegen den Eichenprozessionsspinner.

Der Einsatz von abtötendem Sprühnebel und das Absaugen von Gespinnsten in diesem Jahr hat nach Auffassung von Meyer durchaus lokale Erfolge gebracht. Durch die Intensität der Sprühaktionen wurde ein signifikant positiver Effekt insbesondere in bewohnten Gebieten und für einzelne Anwesen erreicht, bestätigen auch Aussagen von Buchhorster Bürgern.

Die Befürchtung von Seiten des Ordnungsamtsleiters, dass es nur schwerlich möglich ist, der außerhalb der Bekämpfungsorte vorhandenen Populationen Herr zu werden, haben sich bestätigt. Vom EPS befreite Bäume entlang von Straßen und Wegen waren quasi über Nacht wieder von EPS-Raupen besiedelt.

Die Ausgangslage für die EPS-Bekämpfung im kommenden Jahr ist nicht entspannter geworden. Ordnungsamtslieter Meyer sieht als realistisches Ziel, die 500-Meter-Schutzzone in bewohnten Gebieten gegen die Spinnerbrut mit ihren noch nach Jahren gesundheitsgefährdenden Brennhaaren zu garantieren. Es gebe nun auch Gespräche mit dem Verbraucherschutz, um finanzielle Sicherheiten zu generieren. Wann das Land Sachsen-Anhalt so weit ist, zu entscheiden, in welcher Höhe zugesagte finanzielle Unterstützung in Zahlen ausgedrückt werden, kann nur abgewartet werden, heißt es aus dem Rathaus. Einer Katastrophe gleich käme eine Entscheidung, wie die von der niedersächsischen Landesregierung, die die Gemeinden bei der EPS-Bekämpfung finanziell allein lässt, urteilt Meyer.

Zusätzliche Unterstützung bahnt sich nun auch aus den Reihen aller Stadtratsfraktionen an. In einer Zusammenkunft vor der kommenden Dienstag-Sitzung signalisierten die jeweiligen politischen Vertreter einen Antrag der Fraktion „Wir für Oebisfelde“ (WfO) zu unterstützen. Mit dieser Beschwerde an den Landes-Petitionsausschuss soll der Dringlichkeit wie Notwendigkeit einer EPS-Bekämpfung Nachdruck verliehen werden, war auf Anfrage von der WfO-Fraktion zu erfahren.

Bereits bei der vergangenen Sitzung des Stadtrates hatte Ratsfrau Sabine Bastigkeit (Die Linken) in Richtung Bürgermeister und Stadtverwaltung gefordert, eine solche Petition auf den Weg zu bringen. Auch Ordnungsamtsleiter Meyer hatte bereits in einer Sitzung des Ordnungs- und Wirtschaftsausschusses diese Möglichkeit einer Eingabe an den Petitionsausschuss angeregt.

Einen wichtigen Schritt mit dem Vorbereiten der Ausschreibungen für die Vergabe der Bekämpfungsmaßnahmen hat die Stadtverwaltung aber bereits geleistet. Noch also kann rechtzeitig auf den Larvenschlupf reagiert werden, bevor die nimmersatten Raupen über Nacht ganze Eichenbestände kahlfressen. Nicht außer acht darf die Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung gelassen werden. Die Gefahrenabwehr ist eine gesetzlich festgeschriebene hoheitliche Aufgabe.