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Schädling Stadtgebiet sicher vor Prozessionsspinner

Grundsätzliche Entwarnung in Sachen Eichenprozessionsspinner gibt es von offizieller Seiten für Oebisfelde und Dörfer.

Von Harald Schulz 26.06.2017, 17:46

Oebisfelde l Die positive Nachricht lautet, dass das Stadtgebiet und die Wohngebiete der dazugehörigen Dörfer weitestgehend sicher vor dem Befall durch den Eichenprozessionsspinner (ESP) sind. Die schlechte Auskunft für Mensch und Natur im Drömling – und nicht nur dort – lautet, dass diese Brut weiterhin auf dem Vormarsch ist und ohne massive Bekämpfung ganze Eichenbestände den Garaus machen wird. Das betrifft nicht nur junge Bäume. Die Brut vernichtet mit ihren nächtlichen Fressprozessionen sogar das Blätterkleid von mächtigen Eichen, wie vielerorts im Drömling, beispielsweise nahe Peckfitz bei Mieste oder entlang der Landesstraße 22 zwischen den Dörfern Röwitz und Buchhorst zu erkennen ist.

„Oebisfelde und die umliegenden Ortschaften, jedenfalls was die Wohngebiete betrifft, sind weitestgehend sicher“, heißt es von Detlef Meyer, Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Oebisfelde-Weferlingen. Es kann aber keine dauerhafte auf einen Ort zutreffende Zusicherung geben, erklärt Meyer. „Der Eichenprozessionsspinner ist auf dem Vormarsch. Wir reagieren und das sofort. Beispielsweise wurden Gespinstnester in Buchhorst-Hopfenhorst, etwas weiter davon entfernt an der Röwitzer Straße sowie punktuell in der Stadt selbst aus Eichenbeständen von einer Spezialfirma abgesaugt“, heißt es von Meyer. Kein Gefahrenpotenzial für die Gesundheit von Menschen durch die Raupen besteht nach Ansicht des Ordnungsamtsleiters in der Parklandschaft am Dämmchen. Allerdings mahnt Meyer bei Spaziergängen doch schon auf mögliche Gespinstnester zu achten. „Auf keinen Fall anfassen. Immer solche Brutnester bei der Stadtverwaltung melden“, gibt er einen Rat für den persönlichen Schutz.

Die Maßnahmen gegen den Eichenprozessionsspinner könnten durchaus verbessert werden, befindet der Ordnungsamtsleiter. Wünschenswert wäre eine Regelung, wie die im Altmarkkreis Salzwedel. Dort werden Geld, Maßnahmen und die zu schützenden Gebiete in einem gebündelten Konzept beim Landkreis zusammengefasst, um dann zentral die Bekämpfung des Schädlings vorzunehmen. „Ein sicherlich auch für unsere Kommune gutes Konzept, um effizient und finanziell leistbar die Bekämpfung voranzubringen“, ist Meyer der Auffassung.

Die Fresslust der Raupen neigt sich derzeit dem Ende. Mit dem Ausgrünen der sogenannten Johannestriebe setzt das Stadium der Verpuppung ein. Neues Grün wird in wenigen Tagen die sichtbaren Spuren an den Eichen verdecken, die nicht kahlgefressen wurden. Doch die biologische Uhr vieler Bäume ist durch die Fressschäden unwiderruflich abgelaufen, war von Forstfachleuten zu erfahren.

Das Thema Eichenprozessionsspinner ist mittlerweile solch ein „heißes Eisen“, dass bis ins Landesministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie „glüht“. Erbetene Auskünfte von Forstämtern zur Sache werden mit dem Verweis auf die Zuständigkeit des Ministeriums verwiesen. Von dort heißt es dann, dass die Waldschutzbeauftragten der jeweiligen Forstämter zuständig sind. Auch die Naturparkverwaltung Drömling verweist auf Forstfachleute.

Fakt ist, dass die Bekämpfung des Schädlings teuer, arbeitsintensiv und zeitaufwendig ist. Auch muss ortsabhängig vor einer Einsatzplanung sondiert werden, ob wirksame Mittel aufgrund von Umweltauflagen überhaupt und mit welcher Abdeckungsausdehnung in der Fläche eingesetzt werden dürfen.