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Schulaktionstag Aug in Auge mit der Gefahr lernen

Die Grundschule an der Aller in Oebisfelde veranstaltete einen Brandschutztag anstatt einer Alarmübung.

Von Harald Schulz 05.03.2020, 05:00

Oebisfelde l  Vorbei sind die Zeiten an der Grundschule an der Aller, als eine Alarmauslösung und das anschließende Versammeln von Lehrerschaft und Schülern auf dem Schulhof als ausreichend für eine Brandschutzübung angesehen wurde. Am Dienstag fand ein Brandschutztag statt. Dabei erfuhren die Grundschüler hautnah, was in Notlagen erfolgen muss. „Für uns Lehrkräfte war es bereits in 2019 nicht ausreichend genug, einmalig pro Jahr einen fiktiven Feueralarm als Schutzmaßnahme auszulösen, um nach wenigen Minuten gemeinsam auf dem Schulhof festzustellen, dass alles funktioniert hat“, erläuterte Dienstag zum Abschluss des Brandschutztages die Schulleiterin der Grundschule an der Aller, Ulrike Eggers. Diesen Brandschutztag am Dienstag unterstützten Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst – also alle Einsatzkräfte, die auch bei einem Brand in der Schule alarmiert werden.

Selbst schulten das Lehrer-Tandem Celia Thieme und Jeanette Dannies die Grundschüler für eine der wohl wichtigsten Aufgaben, wenn Feuer, Unglücke und/oder Verletzungen schnelles Handeln erfordern: das Absetzen des Notrufs. Dass das Einhalten des bundeseinheitlichen Musters für Kinder mit Migrationshintergrund noch einmal so schwer wie für ihre deutschen Klassenkameraden sein kann, das wurde ebenso deutlich, wie die generelle Schwierigkeit, die jeweilige eigene Aufregung im Zaum zu halten. Mit viel Geduld und Ausdauer schafften die beiden Lehrerinnen mit ihrem Modell „Leitstelle - Telefonanrufer“ das Absetzen eines Notrufs den Mädchen und Jungen grundlegend praktisch zu vermitteln.

Beeindruckende Vorführungen gelangen Feuerwehrmann Stiev Reppin. Er demonstrierte, auf welche Art und Weise es zu einer Fettexplosion kommen kann. „Dazu genügt es beispielsweise, Frittierfett derart zu überhitzen, bis es sich entzündet. Versucht nun jemand diese Flamme mit Wasser abzulöschen, löst er damit eine folgenschwere Explosion aus. Richtig und nur so, reicht es aus, ein handfeuchtes Tuch über den Behälter zu werfen, so die Flammen zu ersticken“, erklärte Reppin und führte dies auch direkt vor. An den weiteren Stationen der Feuerwehr erfuhren die Grundschüler, über welche Möglichkeiten diese Einsatzkräfte verfügen, um bei Bränden, Verkehrsunfällen und Unglücken wirksam einzugreifen. Dabei gehörte eine „Reise mit Blick auf das Schuldach“ im Drehleiterkorb schlechthin zu den Höhepunkten.

Weshalb die Polizei in der Öffentlichkeit als Freund und Helfer bezeichnet wird, das verdeutlichten die Regionalbeamten Anika Jenrich und Axel Donhof. Das Duo gab selbstverständlich Hinweise zum Verhalten bei Bränden, erklärte aber auch die vielfältigen Aufgaben der Polizei, auch darüber, wann sie eine Schutzweste tragen müssen und wann ihre Schusswaffe zum Einsatz kommen kann.

An den weiteren der sieben Stationen am Brandschutztag zeigten DRK-Rettungsdienstler, wie kleine und große Verbände und selbst ein Pflaster für Linderung bei Verletzungen sorgen. Wiederum die Lehrerschaft führte kleinere Brandschutz-Experimente vor, führte die Grundschüler in den Inhalt eines Brandschutzheftes ein und erläuterten den Alarmierungsplan und die Fluchtwege aus der Schule heraus.