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Stadtbild Abrissbirne für Friedenspalast

Auf dem Areal Friedenspalast Oebisfelde soll ein Hotel gebaut und Bauplätze ausgewiesen werden. Der Palast selbst wird abgerissen.

Von Harald Schulz 28.02.2018, 02:00

Oebisfelde l Es ist sozusagen ein erneuter Anlauf, den nunmehr der Besitzer des Gesamtkomplexes Friedenspalast Oebisfelde in Angriff nimmt. Am gestrigen Dienstag war Hans-Egon Kolsdorf mit konkreten Planungen beim Bauamt der Stadt Oebisfelde-Weferlingen vorstellig, um das ehrgeizige Projekt zu besprechen und in die Bahnen zu lenken. Denn wie der Doktor der Mathematik die Volksstimme im Gespräch informierte, soll auf dem weitläufigen Areal ein Hotel mit einer Kapazität von 60 Zimmern entstehen und weitere Baugrundstücke ausgewiesen werden. Wie Kolsdorf erklärte, sollen die Baugrundstücke mit Wohnhäusern im Stadtvillen-Stil entstehen. Erste potenzielle Interessenten hätten Interesse bekundet.
Der derzeitige Friedenspalast mit den 50 Zimmern würde nach den Planungen der Abrissbirne zum Opfer fallen. Ob auch das davor stehende Wohnhaus abgerissen wird, das ließ Holsdorf offen.
Auch mit dem neuen Hotel werde sich die Oebisfelder Enklave der Weltfriedensstiftung nach den Lehren von Raja Raam widmen. Anmerkung der Redaktion: Raja Raam ist der in der USA lebende Tony Abu Nader, ein libanesischer Neuro-Wissenschaftler. Nader ist Autor und Führer der Transzendentalen Meditation-Bewegung (TMB). Der Ursprung dieser Meditation geht auf den Inder Mahesh Prasad Varma zurück. Sein Weltbild versteht sich als eine einfache, natürliche, geistige Technik, die eine volle Entfaltung des menschlichen Bewusstseins und ein Leben im Einklang mit der Gesamtheit der Naturgesetze ermöglicht und dadurch den Himmel auf Erden zu schaffen vermag. Die Technik entstammt dem Hinduismus.
Zurück zum Oebisfelde Friedenspalast: Die Öffnung des eigenen Meditationsreiches für die Öffentlichkeit liegt bei Kolsdorf im wirtschaftlichen wie privaten Bereich. So sieht seine Konzeption für das Hotel die Nutzung durch TMB-Anhänger aber auch für Gäste, die lediglich ein komfortables Quartier nutzen möchten. Insgesamt sieht der Bauplan die Ausstattung mit 60 Zimmern vor. Was Kolsdorf noch mit dem Bauamt klären möchte, ist die maximale Höhe des künftigen Bauwerks.
Ganz anders gelagert sind die Planungen für die Erschließung des Areals für Baugrundstücke. Hier sollen zweigeschossige Wohneinheiten von jeweils vier Wohnungen auf zwei Etagen entstehen. Der designierte Bauherr kann sich die Häuser im Stil von Stadtvillen vorstellen. Mögliche Reibepunkte im menschlichen Miteinander sieht Kolsdorf nicht mit seinem Vorhaben.
Das Angebot von Meditationsseminaren und -aufenthalten werde unabhängig von den Bauarbeiten weiter bestehen bleiben. Dafür spreche allein schon die Nachfrage, hieß es von Kolsdorf. Nun liegt der Spielball erst einmal bei der Stadtverwaltung, die das gesamte Vorhaben prüfen und den politischen Gremien erläutern muss.