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Städtepartnerschaft Ferienaufenthalt ja, aber ohne Frühstück

Die Städtepartnerschaft Oebisfelde-Lidzbark lässt den Besuch von polnischen Schülern nicht platzen, musste jedoch Abstriche anmelden.

Von Jens Pickert 19.05.2018, 03:00

Oebisfelde l Vom 9. bis 12. sowie 16. bis 19. Juli dieses Jahres sollten eigentlich jeweils 100 Kinder und Jugendliche aus Oebisfeldes polnischer Partnerstadt Lidzbark in der Allerstadt verweilen. Kosten würden, bis auf das Unterbringen der polnischen Delegation, für die Kommune nicht entstehen (Volksstimme berichtete). „Diese, an die Arge Städtepartnerschaft gerichtete Anfrage aus Lidzbark kam sehr kurzfristig, doch wir haben uns damit arrangiert und schon sehr viel, vor allem mit Blick auf das Übernachten, in die Wege geleitet“, sagte am Donnerstagabend Ortsbürgermeisterin Bogumila Jacksch (UWG) bei der Arge-Sitzung, deren Vorsitzende sie ist, im Rathaus.

Gedacht ist die Reise der polnischen Kinder und Jugendlichen nach Deutschland als Auszeichnung für gute Leistungen in der Schule. „Von Oebisfelde aus, so war es vorgesehen, sollten die Schüler Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung von Oebisfelde unternehmen“, erläuterte Jacksch. Doch der Plan hat sich grundlegend geändert, wie die Ortsbürgermeisterin ihren Mitstreitern erläuterte.

„Bei einem Anruf habe ich von einer Mitarbeiterin im Lidzbarker Rathaus erfahren, der Bürgermeister war nicht zu erreichen, dass die polnischen Schüler nun nicht in Oebisfelde nächtigen wollen, wofür die Sporthalle am Bahnhof vorgesehen war, sondern jetzt nur einen Aufenthalt für jeweils einen Tag, am 9. und 16. Juli, vorgesehen ist“, wundert es Jacksch schon über diese neue Variante. „Wir müssten aber für jeweils mehr als 100 Personen an den beiden Tagen für ein Frühstück auf unsere Kosten sorgen. Angefragt wurde ebenfalls, ob wir einen Rundgang durch die Stadt organisieren könnten“, umriss die Arge-Vorsitzende den Aufwand.

Diese neue Anfrage sorgte nicht nur bei Jacksch, insbesondere wegen der plötzlichen Kostenbeteiligung, die auf die Summe von knapp über 1000 Euro geschätzt wird, für Verärgerung. „Es ist aber nicht nur des Geldes wegen, das wir so kurzfristig nicht auftreiben können. Wir sind nach der ersten Anfrage tätig geworden, haben Feldbetten und auch Lokalitäten für Frühstück und Abendbrot gesucht und gefunden. Das war nun alles umsonst. Das ist schon ärgerlich“, äußerte Jacksch Unmut.

Die Arge-Mitglieder entschieden sich daher, die polnischen Kinder und Jugendlichen selbstverständlich gerne zu empfangen und auch einen Stadtrundgang zu organisieren, doch ein Frühstück kann mangels finanzieller Mittel nicht ermöglicht werden. Welche Entwicklung der geplante Besuch aus Lidzbark nun nehmen wird, bleibt abzuwarten.