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Taffe Frau Seit der Kindheit für andere eingesetzt

Veronika Bernsdorf setzt sich für andere, für deren Sorgen und Nöte ein. Die Walbecker Seniorin engagiert sich gleich mehrfach.

Von Harald Schulz 29.08.2020, 01:01

Walbeck l Veronika Bernsdorf ist gebürtige Walbeckerin, ihr heutiges Domizil liegt gleich schräg gegenüber ihres Elternhauses, das im Familienbesitz geblieben ist. Ein Sohn ihrer drei Kinder wohnt dort. Die verheiratete Seniorin könnte eigentlich die Hände in den Schoß legen und ihren Ruhestand genießen. Doch so ist Veronika Bernsdorf nicht gestrickt, wie sie es ausdrückt. Die sportlich vitale Walbeckerin ist gleich mehrfach in Vereinen und besonders in der Volkssolidarität engagiert.

„Hilfsbereit war ich eigentlich schon immer für die Menschen, die um mich herum waren. Das war auch der Grund, weshalb ich früh aktives Mitglied der Volkssolidarität wurde, schon zu DDR-Zeiten war ich mit dabei“, gibt Bernsdorf Einblicke in ihr Leben und ihre Interessen.

Veronika Bernsdorf ist auch eine Frau des Ausgleichs. So wünscht sie sich beispielsweise eine Einheitsgemeinde, in der dieses Miteinander tatsächlich gelebt wird. „Da ist derzeit wohl der Wunsch Vater des Gedankens“, wie die Walbeckerin auf die kommunalpolitische Situation der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen abzielt. Doch dieses Problemfeld will sie gar nicht „beackern“. Sie setzt sich aktiv dafür ein, dass die Menschen in ihrem Heimatort, insbesondere die ältere Generation, eine möglichst große Lebensqualität spüren und auch nutzen können. Das ist vielleicht der größte Antrieb für ihre Aktivitäten in der Ortsgruppe der Volkssolidarität.

Dort hat sie seit etwas mehr als zwei Jahren den Vorsitz inne. „Ich bin großen Fußstapfen gefolgt. Rosi Douillet hat diese wunderbare Gemeinschaft drei Jahrzehnte mit Herzblut geleitet. Die Goldmedaille der Volkssolidarität war dann auch eine Auszeichnung für ihre besonderen Verdienste. Und in diesem Sinne sehe ich auch mein ehrenamtliches Engagement“, blickt Veronika Bernsdorf mit Anerkennung auf das Wirken der heute 82-jährigen Vorgängerin zurück.

Ihr ehrenamtliches Engagement ist nicht nur beim Ortsverein anerkannt und geschätzt. Der Regionalverband der Volkssolidarität wollte sie ebenfalls im Vorstand wissen. Dort ehrenamtlich im Beirat aktiv, übernahm sie ebenfalls die Aufgaben der Stützpunktleiterin der Gruppen im Bereich der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen.

Aus dem Kreisverband Börde heraus kam auch der Vorschlag, Veronika Bernsdorf für diese Serie vorzuschlagen.

Aber nicht nur die Volkssolidarität baut auf die Walbeckerin. Auch für den Kulturverein „Die Turmfalken“ zählt Veronika Bernsdorf zu den Aktivposten. Der Verein veranstaltet die über die Ortsgrenzen bekannte „Irisch-Keltische Mittsommernacht“ als Open-Air-Event.

Bernsdorf gehört auch hier dem Vorstand an, zählt auch dort zu den kreativen und anpackenden Köpfen.

Der größte Fan von Veronika Bernsdorf ist allerdings Ortsbürgermeister Martin Herrmann. Gefragt, was er an dieser Walbeckerin so schätzt, beginnt Herrmann Luft zu holen, damit es für die lange Aufzählung reicht. Herrmann: „Veronika Bernsdorf besitzt ein mitreißendes ehrenamtliches Engagement. Sie ist ein gesellschaftlicher Motor für den Ort. Welche Energie ein Mensch wie sie aufbringen kann, habe ich zur 1075-Jahrfeier von Walbeck miterleben dürfen. Da zieht man als Mann den Hut“, ist der Ortsbürgermeister voll des Lobes. Und er ist froh, dass dieses Engagement nicht versiegt. Denn, ob Rossini-Konzerte oder der Weihnachtsmarkt zu planen und zu veranstalten sind, Veronika Bernsdorf ist hilfreich mit Wort und Tat zur Stelle, würdigt Herrmann dieses wohl besondere Engagement der taffen Frau.

Die so über den besagten Klee gelobte Ehefrau, Mutter und Oma sieht ihr Tun wesentlich entspannter, eben selbstverständlicher an. Sie nimmt ihre Aufgaben schon eher wie eine gern erledigte Routine wahr, wobei sie gern ihren Ehemann als Fahrer zu Terminen einspannt.

Was ihr tatsächlich Sorgen bereitet, ist die Corona-Pandemie. Die notwendigen Maßnahmen gegen eine Covid-19-Infektion haben das Vereinsleben und die Teilnahme der älteren Generation am öffentlichen Leben von einem Tag zum anderen gestoppt. Glücklicherweise haben sich die Fallzahlen in der Börde im untersten Bereich bewegt, so dass nun wieder Treffen möglich sind. So bereitet Veronika Bernsdorf nun das erste Seniorentreffen als Kaffee-nachmittag vor, seit die Schutzregeln gegen Corona in Kraft sind.