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Ziele Buslinie erhalten, Bahnhof barrierefrei

Die Wählergruppe „Wir für Oebisfelde“ (WFO) will sich wieder Sachthemen öffnen. Dafür wird ein Bürgerforum geplant.

01.06.2020, 09:16

Oebisfelde (hsh) l Die Wählergruppe „Wir für Oebisfelde“ (WfO) vertreten im Stadtrat Oebisfelde-Weferlingen und im Ortschaftsrat Oebisfelde, wird sich aufgrund der weiter vorschreitenden Lockerungen der Corona-Sanktionen auch der Bevölkerung wieder öffnen. Das nächste WfO-Bürgerforum soll aber erst am Donnerstag, 1. Oktober, veranstaltet werden. Hingegen greift die kommunalpolitische Gruppierung spezielle Themen bereits ab sofort wieder auf, heißt es vom Fraktionsvorsitzenden Matthias Polep.

Die WfO-Gruppe setzt sich nun wieder für den Erhalt der Buslinie 300 Oebisfelde – Salzwedel ein. Die Strecke soll mit dem kommenden 27. August – nach 18 Jahren – auf dem Streckenabschnitt von Oebisfelde nach Klötze eingestellt werden. Die Alternativroute, so Polep, führt dann von Wolfsburg über Rühen und Jahrstedt weiter nach Klötze und Salzwedel. Damit wäre Oebisfelde verkehrstechnisch von der Altmark abgeschnitten, was für die WfO nicht hinnehmbar. Die Planung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) 2020 - 2030 des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt und der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) trägt dafür die Verantwortung, heißt es in der Polep-Information.

„In Briefen an die Personenverkehrsgesellschaft Salzwedel (PVGS) haben wir auf die Bedeutung der Linie für Oebisfelde hingewiesen. In unserer Stadt befindet sich der Hauptsitz der Biosphärenreservatsverwaltung. Der Drömling soll für den Tourismus erschlossen werden. Die Gäste können mit dem Drömlings-Express (Linie 300) nach Buchhorst, Kunrau, Kusey und Klötze gelangen und dort ihre Fahrrad- oder Wandertouren starten“, argumentiert Polep. „Zudem fahren viele Rentner zu Fachärzten nach Klötze. Außerdem geht mit der Einstellung der Linie auch die noch immer vorhandene Bindung der Oebisfelder an den Altmarkkreis verloren. Gehörte doch die Allerstadt politisch bis 1994 zur Altmark“, fügt er an.

Gesprächsanbahnungen in der Sache mit Börde-Landrat Martin Stichnoth (CDU) kamen nicht zustande, kritisiert Polep. Er hofft jetzt auf eine neuerliche Terminvereinbarung am kommenden 11. Juni zwischen den betroffenen Landkreisen und der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA)in Salzwedel geben.

Das Vorhaben, einen barrierefreien Bahnhofszugang über den Tunnel in Oebisfelde zu verwirklichen, besitzt bei der WfO ebenfalls hohe Priorität. Im November 2019 gab es ein Gespräch zwischen der Deutschen Bahn AG, der WfO und Bürgermeister Hans-Werner Kraul (CDU) im Oebisfelder Rathaus. Dabei entstand die Idee, das Projekt in das „Tausend-Bahnhöfe“-Förderprogramm des Bundes aufnehmen zu lassen. Leider fehlte es bisher an einer entsprechenden Rückmeldung der Deutschen Bahn so dass die WfO mehrere Kontakte zu Bundestagsabgeordneten aufgenommen hat, um das Projekt voranzubringen, erläutert der WfO-Vorsitzende die Entwicklung.

Auch bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners (EPS) war die WfO an vorderster Front vertreten, heißt es von Polep. „Unsere Wählergruppe initiierte und verfasste im Dezember 2019 eine Petition an die Ministerien des Landes, den Landtag und andere Organisationen zur Kostentragung der Bekämpfungsstrategie des EPS. Alle Fraktionen des Stadtrates trugen damals den Antrag mit. Mittlerweile hat das Land eine Millionen Euro beim Kampf gegen EPS dazu, davon 209 300 Euro allein für die stark betroffenen Gebiete im Landkreis Börde. Diesen Erfolg werten wir auch als ganz persönlichen für uns“, will Polep betont wissen.

Das Thema „Mittagessenversorgung der Oebisfelder Kitas“ ist für die WfO-Fraktion noch nicht gegessen. Polep kritisiert, dass die Kündigung der Essensversorgung zum Jahresende 2019 durch Bürgermeister Kraul auf WfO-Intension hin verhindert werden konnte. Nun will die WfO mit allen Beteiligten versuchen, eine einvernehmliche Lösung bis Jahresende hinzubekommen.