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125 Jahre Harbker SV Hohe Anerkennung für Turbine-Stützen

Die Festveranstaltung „125 Jahre Harbker Sportverein“ hat am Sonnabend den gesellschaftlichen Höhepunkt 2017 in der Gemeinde markiert.

Von Ronny Schoof 19.09.2017, 01:01

Harbke l Kulturhaus oder Mehrzweckhalle? Diese Frage stellte sich dem Harbker SV Turbine bei der Planung seiner Jubiläumsfeier nicht. „Für uns war es klar, dass wir als Sportverein auch die Sportstätte nutzen wollen“, erklärt Vereinsvorsitzender Mario Böhme. „Das hat schon bei der 120-Jahr-Feier bestens funktioniert, und die Gemeinde kam uns in der Hinsicht dankenswerterweise auch wieder gut entgegen.“

Die 1999 erbaute Mehrzweckhalle oberhalb des Schlossparks sei generell „das aus meiner Sicht größte Geschenk der Gemeinde an den Sportverein, auch wenn es damals nicht von allen gutgeheißen wurde “, sagte Bürgermeister Werner Müller in seinem Grußwort, „doch wir sehen, dass die Halle gut ausgelastet ist – vor allem durch den Sportverein.“ Dies wiederum, merkte kurz darauf Verbandsbürgermeister Frank Frenkel an, sei ein Resultat des „auch auf moderne Ansprüche und Wünsche ausgerichteten Angebots“ regelmäßiger sportlicher Betätigung im Harbker Sportverein. „Ihr seid einer der mitgliederstärksten und vielfältigsten Vereine in der Verbandsgemeinde Obere Aller“, betonte Frenkel.

Mario Böhme unterlegte das in seiner Festrede mit Zahlen: „Mehr als 330 Mitglieder treiben in den neun Abteilungen Gymnastik/Aerobic, Badminton, Fußball, Kegeln, Kidssport, Radwandern, Tanzsport, Tischtennis und Volleyball Sport.“ Das zeige nicht zuletzt, „dass Sport ein unverzichtbarer Teil unserer Kultur und von enormer gesellschaftlicher Bedeutung in unserer heutigen Zeit ist, woraus sich für einen traditionellen Sportverein aber auch neue Herausforderungen entwickeln – er muss etwas tun, um attraktiv zu bleiben.“

Turbine ist dies offensichtlich über zwölfeinhalb Dekaden und eine Handvoll politischer Umbrüche hinweg stets bestens gelungen. Sie brummt zuverlässig seit 1892, als der organisierte Sport im Dorf in Form des Männer-Turn-Vereins debütierte. Nach der Kaiserzeit wurde aus dem reinen Turnverein ein Arbeitersportverein, der dann auch Frauen zugänglich war. Aus der Umwandlung zur Betriebssportgemeinschaft im Jahr 1951 hat sich bis heute der DDR-typische Namenszusatz „Turbine“ erhalten. „Nach der Wiedervereinigung wurde schließlich 1990 in Anlehnung und Erinnerung an die Vorgängerformen der Harbker SV Turbine 1992 gebildet“, blickte Mario Böhme auf die 125-jährige Geschichte des Vereins zurück.

„So ein Alter wurde nur erreicht, weil es durch alle Zeiten Leute gab, die sich mit dem Sportverein verbunden und ihm gegenüber verpflichtet fühlten und fühlen“, leitete Werner Müller auf den nicht unwesentlichen Punkt der Ehrungen verdienter Mitglieder über. Böhme ergänzte dazu: „Es ist erstaunlich, was mit Zielstrebigkeit, Einsatzfreude und Zusammenhalt von den Mitgliedern in gemeinsamer Arbeit erschaffen werden kann. Dahinter steckt eine große Leistung, und viele der dafür verantwortlichen Menschen sind heute auch hier.“

Günter Wielinski, Vizepräsident Breitensport im Kreissportbund, und Eckhard Jockisch, Präsident des Kreisfachverbands Fußball, nahmen daraufhin mehrere Auszeichungen im Namen ihrer Landesverbände vor. Träger der goldenen Ehrennadel des Landessportbunds (LSB) ist fortan Gert Korritke, der Landesfußballverband indes heftete Michael Müller Gold ans Revers. Der größte Applaus der Anwesenden wurde Gunther Tell zuteil, der sich für seine Verdienste in das Ehrenbuch des LSB eintragen durfte.

Einen Wermutstropfen bei all der Würdigung sprach Mario Böhme unumwunden an: „Leider hat der LSB bis heute nicht auf unsere Einladung reagiert, geschweige denn einen Vertreter entsandt oder Glückwünsche übermittelt. Ist das die Wertschätzung, die der Landessportbund Sachsen-Anhalt seinen Vereinen entgegenbringt?“