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Oschersleben Bunte Flure im Amtsgericht

Das Amtsgericht Oschersleben ist etwas bunter geworden. Am Mittwoch wurde die Ausstellung „Farb-Phantasien – Bilder sagen mehr als 1000 Worte“ eröffnet.

Von Sebastian Pötzsch 19.06.2015, 01:01

Oschersleben l Das Besondere an den 19 ausgestellten Bildern ist, dass sie von 17 Kindern und Jugendlichen der sozialpädagogisch-therapeutischen Kinder- und Jugendeinrichtung „Waldhaus“ in Altbrandsleben stammen. „Wir hatten die Idee, für einen Flur des Amtsgerichtes ein besonders farbenfreudiges Projekt umzusetzen“, sagte Einrichtungsmitarbeiter Jörg Winkler. Dafür wurde ein nicht alltägliches Verfahren gefunden. Das Trägermaterial besteht aus Dias in einer Größe vom 24 mal 36 Millimetern. „Hier war insbesondere die Feinmotorik der jungen Künstler gefragt“, erklärte der Bewegungstherapeut weiter.

Den Kinder sei künstlerisch freien Lauf gelassen worden. So wurden neben Glasmalfarben auch feinste Teile wie etwa Sandkörner, Fragmente von Vogelfedern und sogar Haare verwendet. „Wird das Trägermaterial zusammengeklappt, entstehen am Ende teils unvorhersehbare Bilder“, beschrieb Winkler. Durch die fototechnische Bearbeitung wurden die Objekte dann in höherformatige Größen dupliziert und für die Ausstellung gerahmt. „Kindern falle es manchmal schwer, ihre Gefühle in Worte zu fassen. Da bieten sich bestimmte Medien an, verborgene Ressourcen bei den Kindern wachzuküssen“, betonte Winkler.

„Wir verfolgen mit dem Ausstellen der Bilder zwei Ansätze. Zum Einen wollen wir die Werke der jungen Künstler der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Zum Anderem verschönern die Bilder unsere Flure“, sagte der Leiter des Amtsgerichts, Dietmar Beddies. Er bedankte sich schließlich bei den Bewohnern des „Waldhauses“ mit einem Essensgutschein.

Der Leiter der Einrichtung in Altbrandsleben, Volker Bauer, hob die Ausstellung als ein ganz besonderes Ereignis vor allem für die Schöpfer der Kunstwerke hervor. „Das ist eine ganz große Ehre, dass das Gericht uns die Möglichkeit bietet“, sagte er. Anschließend bekam der Leiter des Amtsgerichts von einer jungen Künstlerin des Waldhauses zwei Bilder überreicht, die nach Ausstellungsende im Gericht verbleiben sollen. Bei Getränken und Kuchen stellten sich die Mädchen und Jungen im Anschluss den Fragen des interessierten Publikums.

Bis wann die Bilder zu sehen sein werden, wird später bekanntgegeben.