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Mittelalterfest in Harbke Lagerleben wie im 11. Jahrhundert

Anlässlich des Ortsjubiläums ist in Harbke ein Mittelalterfest gefeiert worden. Hinein ins 11. Jahrhundert, hieß es da.

Von Ronny Schoof 02.09.2015, 01:01

Harbke l Stilecht in allen Belangen präsentierte sich das mittelalterliche Spektakel auf dem Schlosshof. Sorge dafür trug insbesondere die Wikingersippe „Glesum Hringur“, zu Deutsch: Bernsteinring, um ihren in Harbke wohnenden Jarl Rafnar alias Pawel Ernst. Dessen Mitstreiter sammeln sich aus ganz Deutschland zu solchen Festen und geben auf ihre ganz spezielle Weise Einblicke in längst vergangene Zeitalter. „Es ist für uns ein Hobby, das viel Spaß und Abwechslung zum zivilen Alltag bietet. Wir legen dabei sehr viel Wert eine Darstellung, so originalgetreu wie nur möglich“, so der Anführer.

Auf der Schlosswiese hatte die Sippe mit Zelten und Ständen ein ganzes Dorf errichtet. Wer hindurchstreifte und mit den mittelalterlich gewandeten Bewohnern ins Gespräch kam, stieß auf interessante Feinheiten vom fellumsäumten Schlafplatz über die Essenszubereitung im offenen Kessel bis hin zum Messer- und Bogenbau. „Unsere Ausrüstungsgegenstände sind größtenteils selbst angefertigt“, erklärt Jarl Rafnar, „und der vor 13 Jahren gegründete Freundeskreis verfügt über breit gefächerte Handwerkskünste. Jedes Mitglied des Bernsteinrings bemüht sich um eine authentische Darstellung seines Gewerks, seiner Person und seines Lagers.“

Abgerundet und aufgewertet wurde das eher gemütliche Treiben im Hofrund durch die Kampfvorführungen mit Rüstung und Bewaffnung, worin auch die Darsteller immer vollends aufblühen und zu allerlei Späßen aufgelegt sind. Dem Harbker Publikum präsentierten die Nordmänner aus dem 7. bis 11. Jahrhundert unter anderem Duelle zwischen Schwert und Lanze, ein zünftiges Schlachtgetümmel gegen fortgeschrittene Recken des 13. Jahrhunderts sowie – zur allgemeinen Erheiterung – einen Sturm auf die Kinder unter den Zuschauern, den diese aber gekonnt abwehrten und eine vernichtende Gegenoffensive durchbrachten.

Musikalisch begleitet wurde das Mittelalterfest von der Gruppe „Die Lautlosen“ um Frank von Domarus. Mit Dudelsack, Laute und Trommel verpassten sie dem Tages- und Abendspektakel eine ins Ohr gehende passende Würze.