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Grundschule Hadmersleben Schüler werden zu Schriftstellern

Die Schüler der 4. Klasse der Hadmersleber Grundschule sind unter die Schriftsteller gegangen. Autor Dietmar Kruczek gab eine Schreibwerkstatt.

Von Yvonne Heyer 22.09.2015, 01:01

Hadmersleben l Mucksmäuschenstill ist es in der Aula der Hadmersleber Grundschule. Die Jungen und Mädchen der 4. Klasse schauen nachdenklich auf die gegenüberliegende Wand, stützen die Hände in den Kopf oder schreiben eifrig. So eifrig, dass die Nase beinahe auf dem Papier liegt. Klassenlehrer Frank Stock und Bibliothekarin Melitta Glötzl schauen den Kindern über die Schultern, geben den einen oder anderen Hinweis. Auch Dietmar Kruczeks Frau ist an diesem Vormittag ein gefragter „Rettungsanker“.

In der Aula sind noch bis morgen Nachwuchsautoren am Werk, findet eine Schreibwerkstatt statt. Dafür ist nicht zum ersten Mal der Schriftsteller Dietmar Kruczek nach Hadmersleben gekommen. Mit Unterstützung des Bödecker-Kreises, des Fördervereins der Schule und der Bibliothek kann die Schreibwerkstatt erneut stattfinden und natürlich soll dabei ein echtes Buch herauskommen.

Bereits vor den Sommerferien haben die Jungen und Mädchen der nun 4. Klasse gemeinsam mit ihrem Klassenlehrer Frank Stock Geschichten an Dietmar Kruczek geschickt. Sie waren sozusagen die ersten Probearbeiten, ehe es nun ernst wird.

Den Kindern ist es freigestellt, worüber sie schreiben möchten. Es können lustige Ereignisse oder besondere Erlebnisse sein. „Doch oft sind auch ernste oder berührende Themen dabei“, weiß Dietmar Kruczek aus Erfahrung zu berichten. So verarbeiten die Kinder auch Ängste oder böse Träume.

Das Buch mit den Hadmersleber Grundschülern wird das 45. sein. Seit vielen Jahren arbeitet der Schriftsteller mit Schülern und versteht es dabei, auch jene anzusprechen, denen das Schreiben eher nicht liegt. So entstand vor acht Jahren das Projekt „Schreiben, Lesen, Hören“.

Ehe die Grundschüler zum Federhalter griffen, sammelten sie Ideen für eine gemeinsame Geschichte, die ebenso im geplanten Buch zu finden sein wird. „Gut und gerne 20 bis 22 Reizwörter haben wir aufgeschrieben. Wir haben über den Handlungsverlauf gesprochen und auch über das Ende. Soll es ein Happy End geben oder soll es eher nachdenklich ausfallen?“, berichtet Dietmar Kruczek. Er wird die Stichpunkte und -worte der Kindern sammeln und daraus die Geschichte „stricken“. Ehe sie im Buch erscheint, werden die Kinder sie natürlich noch einmal hören und sehen und auch bearbeiten können. „Die Kinder müssen sich im Buch wiederfinden“, so Kruczek.